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18.02.2019  15:45 Uhr
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Weltraumschrott: Harpune wird erfolgreich auf Satelliten abgeschossen

Im Weltraum rund um die Erde herrscht Müllstau und Wissenschaftler rund um den Globus suchen hier nach Lösungen, die ein Aufräumen im All ermöglichen. Jetzt hat Airbus unter der Überschrift "RemoveDEBRIS" einen Satelliten erprobt, der große Schrottteile in der Erdumlaufbahn mit einer Harpune einsammeln soll. Der Test mit einem Satellitenteil verlief erfolgreich.

Der Orbit ist voll mit Schrott

Bisher sind Systeme zur Reinigung des unmittelbaren Erdorbits von Schrott meist noch Gedankenspiele. Airbus konnte seine Idee für die Müllbeseitigung im All jetzt schon erfolgreich im Einsatz testen. Wie das Unternehmen in seiner Mitteilung unter der Überschrift "Harpune fängt erfolgreich Weltraumschrott ein" schreibt, konnte man jetzt erstmals mit dem Harpunen-System des RemoveDEBRIS-Satelliten Vollzug vermelden.

Wie Golem in seinem Bericht schreibt, war der rund 100 Kilogramm schwere Satellit im vergangenen Jahr von der Internationalen Raumstation ausgesetzt worden, um Systeme zur Beseitigung von Weltraumschrott zu erproben. Jetzt hat das Team erfolgreich die an Bord befindliche Harpune auf ein Stück eines ausrangierten Satelliten abgefeuert und dieses damit eingefangen. Die Harpune war dabei mit einer Geschwindigkeit von 20 Metern pro Sekunde auf die Metallplatte abgefeuert worden.

"Die erfolgreiche Demonstration der Harpunen-Technologie im Weltraum ist ein entscheidender Schritt auf der Suche nach einer Lösung für das wachsende Problem des Weltraumschrotts", so der Airbus-Chefingenieur Chris Burgess. Demnach konnte mit dem Harpunen-Experiment der dritte von vier angedachten Tests abgeschlossen werden, zuvor hatte man ein an Bord befindliches Einfangnetz getestet und mit einer Kombination aus verschiedenen Sensoren das Erkennen von Weltraumschrott geprobt.

Jetzt wartet das Ende

Auf den RemoveDEBRIS-Satelliten wartet jetzt nur noch eine Mission: In einem letzten Experiment, das für März geplant ist, wird der Satellit eine Art Segel aufspannen und damit seinen Abstieg in die Erdatmosphäre beginnen, wo er beim Wiedereintritt gezielt zerstört wird. Man darf gespannt sein, was für Systeme am Ende zu einer zielführenden Lösung des Problems führen: Aktuell fliegen nach Schätzungen 7600 Tonnen Weltraumschrott um die Erde.
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