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04.01.2017  19:28 Uhr

Qualcomm Snapdragon 835: So sehen die Referenzdesigns aus

Der US-Chipkonzern Qualcomm hat soeben mit dem Qualcomm Snapdragon 835 seinen neuen Top-Prozessor für das Jahr 2017 präsentiert, der nicht nur in neuen High-End-Smartphones zum Einsatz kommen soll, sondern nach dem Willen von Microsoft bald auch in diversen Notebooks, 2-in-1s und Tablets mit "richtigem" Windows 10 zu finden sein soll.

Der Hersteller will den neuen Prozessor neben den bereits genannten Plattformen auch in diversen anderen Gerätearbeiten platziert sehen, um in Bereichen wie Bildbarbeitung, Display, Machine Learning und anderen mehr Möglichkeiten abzudecken. Der Chip ist gegenüber dem Vorgänger Snapdragon 820/821 noch einmal schneller geworden und verfügt nun wieder über acht Rechenkerne, die auf der neuen "Kryo 280"-Architektur basieren.

Qualcomm Snapdragon 835
Der Snapdragon 835 (Mitte) und die beiden Referenzdesigns von Qualcomm

Beim Snapdragon 835 laufen vier Kerne mit maximal 1,9 Gigahertz, um vor allem in weniger anspruchsvollen Situationen möglichst energiesparend zu arbeiten. Wird mehr Leistung benötigt, werden die vier weiteren Kerne aktiv, deren maximale Taktrate bei immerhin 2,45 Gigahertz liegt. Gegenüber dem Vorgänger sind die Taktraten also in begrenztem Rahmen gestiegen, doch durch die neu überarbeitete Architektur, deren Grundlage wohl ARMs Cortex-A73-Design bildet, soll insgesamt mehr Leistung abrufbar sein.

Der neue Qualcomm SOC nutzt interessanterweise kein vollständig von dem Unternehmen entwickeltes Design, sondern ein als "Semi-Custom-Design" auf Grundlage von ARMs Cortex-Design. Der Chip unterstützt unter anderem LPDDR4X-Arbeitsspeicher mit Taktraten von maximal 1866 Megahertz, während die Adreno 540 GPU für 25 Prozent mehr Grafikleistung sorgen soll. Die neue GPU bringt außerdem Support für DirectX12 mit, so dass Microsofts Windows 10 problemlos darauf laufen kann.

Qualcomm Referenz-Design mit dem Snapdragon 835

Hinzu kommt ein neuer Bildprozessor, dank dem Kameras mit bis zu 32 Megapixeln Auflösung unterstützt werden. Optional können auch zwei 16-MP-Sensoren kombiniert werden. EIS 3.0, also die "Electronic Image Stabilization" in der dritten Generation soll auch ohne optischem Bildstabilisator in Hardware-Form für wackelfreie Aufnahmen sorgen. Außerdem integriert Qualcomm Hardware-seitig die Möglichkeit, mittels einer Weit- und einer Zoom-Linse einen optischen Zoom bei Smartphones umzusetzen, wie es bei den jüngsten LG-Flaggschiffen und dem Apple iPhone 7 Plus schon der Fall ist.

Eine weitere Neuerung in Sachen Kamera ist die Möglichkeit, in den Kamerasensor den sogenannten Dual Photodiode Autofokus zu integrieren, bei dem in jedem Sensorpixel auch noch eine Photodiode sitzt, um so einen sehr schnellen und genauen Autofokus zu realisieren. Samsung hat ähnliches bereits bei seinem Galaxy S7 umgesetzt, aber dazu eigene Technologie genutzt. Der Snapdragon 835 ist außerdem der erste SoC mit Unterstützung für Quick Charge 4.0, durch das eine um 30 Prozent effizientere und um 20 Prozent schnellere Ladung der kompatiblen Geräte ermöglicht werden soll.

Das Hauptaugenmerk hat Qualcomm bei Quick Charge 4.0 aber auf die maximale Kompatibilität gelegt, so dass der neue Ladestandard unter anderem die Qualität des verwendeten USB-Kabels auslotet, um die Verwendung einer zu hohen Spannung zu vermeiden. Qualcomm wirbt damit, dass das System dafür sorgen kann, nach nur rund fünf Minuten Ladezeit ganze fünf Stunden mehr Nutzungsdauer zu haben.

Zu guter Letzt sei auch noch die verbesserte Funkunterstützung erwähnt, denn der Snapdragon 835 hat Qualcomm-typisch auch ein neues LTE-Modem an Bord, das bis zu ein Gigabit im Downstream erreichen kann. Außerdem ist ein 802.11ac-WLAN-Modem integriert, doch Qualcomm sorgt bereits für 802.11ad-WLAN vor, so dass damit 60GHz-Netze unterstützt werden. Die ersten Geräte auf Basis des Qualcomm Snapdragon 835 könnten noch während der CES 2017 zu sehen sein, sollen aber definitiv innerhalb der nächsten Monate auf den Markt kommen.

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