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03.01.2016  16:45 Uhr
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Hack geglückt: Volle Linux-Distribution auf PlayStation 4 installiert

Rund zwei Jahre hat es gedauert: Einer Hackergruppe ist es nach langer Zeit gelungen, eine volle Linux-Distribution auf der aktuellen PlayStation 4 einzurichten. Damit der Hack der Sony-Konsole funktioniert, war aber eine sehr veraltete Firmware-Version nötig.

Geknackt wie der Vorgänger

Schon bei der Playstation 3 hatte sich zwischen Sony und diversen Hackern ein echtes Katz-und-Maus-Spiel entwickelt. Anfang 2010 hatte der Konzern die Voraussetzungen für die Linux-Unterstützung der Konsole entfernt. Einen Monat später konnte der bekannte Hardwarebastler Geohot vermelden, dass Linux wieder auf der Playstation 3 läuft. Jetzt gibt es Bericht, dass es Hackern erstmals gelungen ist, auf der Nachfolgekonsole Linux zum Laufen zu kriegen.

Wie heise berichtet, hat die Hackergruppe "fail0verflow" bei dem 32. Chaos Communication Congress (32C3) in Hamburg anhand eines Videos vorgeführt, dass es ihnen erstmals gelungen ist, ein Linux-System auf der PlayStation 4 zu implementieren. Wer genau wissen will, wie die Sicherheitsmechanismen von Sony überwunden wurden, wird außerdem von einem Nutzer mit dem Alias Cturt über GitHub mit exakten Details versorgt.

WebKit mal wieder löchrig

Nach diesen Informationen ist ein Fehler in der WebKit-Implementierung der PS4 dafür verantwortlich, dass die Hackergruppe entscheidenden Zugriff auf das Betriebssystem erlangt. fail0verflow nutze nach eigenen Angaben eine manipulierte Webseite, um den WebKit-Browser der PlayStation 4 dazu zu veranlassen, einen Wechsel des Betriebssystems vorzunehmen.

Sony PlayStation 4

Wie das Video zeigt, konnten die Hacker mit ihrer Methode auf IRQ-Ports, serielle Schnittstellen, Kernel-Modesettings, HDMI-Encoder, WLAN, Bluetooth und S/PDIF-Audio zugreifen. Der Zugang machte es den Hackern unter anderem auch möglich, die GPU der Konsole ausgiebig zu untersuchen, wobei dem Halbleiter-Herstellers Marvell eine eher suboptimale Entwicklung des Southbridge-Chips vorgeworfen wird: "Die Marvell-Ingenieure, die die Soutbrige entworfen haben, haben richtig gutes Zeug geraucht", so fail0verflow im Video zum Hack.

Nichts für normale Nutzer

Für Privatpersonen ist die Entdeckung der Hackergruppe aber eher uninteressant, da sie nicht wie beim Vorgänger eine breite Installation von Linux ermöglicht. Die von fail0verflow ausgenutzte Sicherheitslücke ist nur in der Firmware-Version 1.76. des PlayStation-Bestriebssystems Orbis OS zu finden. Auf den Konsolen der Millionen PS4-Besitzern läuft aktuell aber schon die Version 3.11.
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