Herkömmliche 3D-Drucker arbeiten im Wesentlichen fast immer nach dem gleichen Prinzip. Eine Druckkopf schichtet das eingesetzte Material Lage für Lage übereinander auf. Bei dem neuen Verfahren namens Continuous Liquid Interface Production (CLIP) scheint das gedruckte Objekt schlicht aus einem Behälter mit Flüssigkeit gezogen zu werden, was im vorliegenden Video an zwei Beispielen zu sehen ist.
3D-Druck: CLIP-Verfahren
Der flüssige Ausgangsstoff hat die Eigenschaft, bei auftreffendem UV-Licht fest zu werden. Damit dieser Prozess kontrolliert abläuft, befindet sich unter dem eigentlichen Werkstoff eine mit Sauerstoff angereicherte Schicht. An dieser findet die eigentliche Reaktion statt. Statt einer Düse, die das Material aufeinanderschichtet, sorgt hier hingegen ein UV-Lichtstrahl für den eigentlichen Modulationsprozess. Entsprechend fein kann das gewünschte Objekt natürlich aufgelöst werden.
Die Methode ist auch wesentlich schneller, als herkömmliche 3D-Drucker. Letztere benötigen auch für die Erstellung eines relativ kleinen Objektes teilweise mehrere Stunden. Das neue System ist bei vergleichbarer Qualität binnen weniger Minuten mit der Arbeit fertig.
Entwickelt wurde das CLIP-Verfahren von Joseph DeSimone und seinem Team an der University of North Carolina. Bei ihrem System handelt es sich erst einmal nur um einen Prototypen. Allerdings ist geplant, das Verfahren selbst zu vermarkten, wofür die Erfinder es in eine Firma namens Carbon3D ausgegliedert haben. Die ersten entsprechenden 3D-Drucker sollen im kommenden Jahr auf den Markt kommen, werden aber voraussichtlich erst einmal nur für Firmen finanzierbar sein.