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Ausprobiert: Firefox 57 - Ein Neustart, der (noch) nicht ganz gelingt

Mozilla
28.09.2017  15:36 Uhr

(Zu) viele Wege führen nach Rom

Mit der neuen Bibliothek, die über ein optisch passendes Buch-Symbol rechts von der Suchbox zu finden ist, muss man erst warm werden. Denn diese zeigt, dass es Mozilla mit den Änderungen vielleicht etwas zu gut meint: Denn das Interface von Firefox 57 bietet gefühlt zu viele unterschiedliche Wege, um zu einem bestimmten Ziel zu kommen. Beispielsweise fügt man ein Lesezeichen oder einen Pocket-Link wahlweise über die drei Punkte in der Adressleiste hinzu, auch Pocket- oder Stern-Symbol (gleich daneben) können dafür genutzt werden. Die Lesezeichen und die Pocket-Liste können hingegen über das Bibliothekssymbol erreicht werden, rechts daneben ist ein weiteres Symbol, das u. a. Bookmarks aktiviert, nämlich jene der Seitenleiste. Eine derartige Featuritis ist mittlerweile typisch für Firefox, vielleicht ist es eine Folge der Open-Source-Natur.
Firefox 57 im Video-Rundgang: Das bringt das große Update
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Addons

Doch auch all das ist letztlich Gewöhnungssache. Problematischer ist der Umstand, dass Firefox 57 derzeit nur wenige der bisherigen Erweiterungen unterstützt. Denn viele müssen laut Mozilla gewissermaßen der neuen Geschwindigkeit und den Änderungen am Unterbau des Browsers geopfert werden. Das hat auch bei zahlreichen unserer Leser für Unmut und sogar wütende Reaktionen gesorgt.

Ein Wegfall der jeweiligen Lieblingserweiterungen ist zweifellos ärgerlich, aber immerhin sind viele davon inzwischen konvertiert bzw. aktualisiert worden. Hier könnte es sich aber lediglich auch nur um eine Übergangsphase handeln, denn an sich ist die Entwickler-Community bei Firefox nach wie vor stark, sodass man ebenfalls darauf hoffen kann, dass von Dritten Nachfolger oder Alternativen geschaffen werden.

Benchmarks

Wir haben es schon mehrfach angedeutet: Mit Firefox 57 will Mozilla vor allen wieder an Geschwindigkeit gewinnen. Man verspricht eine Verdoppelung und verweist etwa auf den Unterschied zwischen Firefox 52 und Firefox 57, letzterer sei im Speedometer 2.0-Benchmark rund doppelt so schnell. Das lassen wir an dieser Stelle mal so stehen, da wir den Test mit Firefox 55 (also der momentan aktuellsten Release-Version) probiert haben.

Mozilla vergleicht Ladezeiten von Firefox Quantum und Chrome
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Und hier ist der Unterschied bei weitem nicht so dramatisch: Fx55 erreichte auf einem Core-i5-Notebook (8 GB) auf Speedometer 2.0 im Schnitt rund 30 Punkte bzw. Runs/Minute, die Firefox 57-Beta kam auf einen Wert von 36 (Schnitt mehrerer Versuche). Chrome war indes weit entfernt, denn hier erreichten wir etwa 45 Runs/Minute.

Auf einem Core i7-Desktop war der Unterschied noch größer: Chrome erreichte etwa 67 Runs/Minute (trotz "vergessener" und nicht beendeter knapp 20 Tabs), Fx57 kam auf 43 Runs/Minute (Microsoft Edge: 34,5 Punkte). Natürlich sollte man hier eine signifikante Unsicherheit nicht außer Acht lassen.

Ob man nun an Browser-Benchmarks glaubt oder nicht: Ganz subjektiv konnten wir bei Firefox 57 zwar einen klaren Forstschritt spüren. Stellt Quantum aber eine Revolution dar? Dessen wir sind wir uns (noch) nicht sicher.

Fazit

Firefox 57 ist inzwischen final, dennoch haben wir aufgrund sehr geringer Zeit bisher nur ein Zwischenfazit dazu: Bisher ist das, was Mozilla umgesetzt hat, kein zwingender Grund, zum Firefox zurückzukehren. Dennoch muss man die Macher des Browsers loben, sich an einem möglichst radikalen Umbau des Browsers zu versuchen. Aber ob der weit genug geht oder gut genug ist, um signifikant den Rückstand zu Chrome reduzieren zu können? Da kann man erst mal noch Zweifel haben.

Wer die Final vom neuen Firefox selbst einmal ausprobieren möchte, kann sich die Windows-Version hier herunterladen. Schreib uns doch deine Erfahrung in die Kommentare unter diesen Artikel und diskutiere mit anderen Lesern!




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