Schwere Anbindungs-Lücke
Dass Deutschland mehr in Bildung investieren muss, macht sich im Wahlkampf aktuell jede Partei zum Programm. Hier wird vor allem die Abschaffung des Kooperationsverbots zwischen Bund und Ländern als mögliches Mittel gesehen, um die Digitalisierung des Bildungssystems voranzubringen. Wie aus einem internen Bericht des Wirtschaftsministeriums hervorgeht, sind dabei offensichtlich auch große Investitionen in viele deutsche Berufsschulen nötig.Wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland aus dem Bericht zitiert, fehlt es dabei an vielen Einrichtungen schon an der Basis-Ausrüstung, um Schüler das nötige Handwerkszeug für die durch die Digitalisierung veränderte Arbeitswelt mitzugeben. "So ist zum Beispiel in 40 Prozent der Berufsschulen kein WLAN vorhanden", so das Wirtschaftsministerium zur Ausstattung der deutschen Berufsschulen.
Demnach könne man nur für 23 Prozent der Einrichtungen feststellen, dass diese einen festen Plan für die Umsetzung der Digitalisierung des Lehrbetriebs verfolgen. 50 Prozent der Berufsschulen versuchen ihre IT-Technik komplett ohne externe Betreuung zu organisieren, so das ernüchternde Ergebnis des Berichts.
Eine Milliarde für die groben Mängel
Wie Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries gegenüber dem Redaktionsnetzwerk mitteilt, müsse man "kurzfristig" mit Investitionen von einer Milliarde Euro dafür sorgen, dass die größten Digitalisierungs-Mängel in deutschen Berufsschulen beseitigt werden können - dieser Wandel müsse als "wirtschaftsnahe Qualitätsoffensive" bundesweit gefördert werden."Technische Ausstattung, Software oder W-LAN sind in unseren Berufsschulen Mangelware, gleichzeitig aber sollen junge Menschen fit werden für ein Berufsleben in einer digitalisierten Geschäftswelt", so Zypries. "Wenn wir nicht dringend mehr und schneller investieren, drohen diese jungen Menschen in den 9.000 beruflichen Schulen in Deutschland den Anschluss an die Zukunft zu verlieren", ist sich die Bundeswirtschaftsministerin sicher.