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Klage: Logitech soll sich um Garantie-Leistungen herumwinden

Der Schweizer Hardware-Hersteller Logitech ist mit einer Klage von US-Kunden konfrontiert. Vorgeworfen wird dem Unternehmen, dass dieses versuche sich aus den Garantie-Pflichten herauszuwinden und die Verbraucher mit nicht funktionierenden Produkten im Regen stehen lässt.
Logitech
28.08.2017  08:51 Uhr
In der Klageschrift geht es im konkreten um eine Überwachungs-Kamera mit Netzwerkanbindung, die ein Nutzer bei dem Unternehmen erworben hat. Allerdings ist der Text offen genug gestaltet, dass sich auch andere Kunden mit einklinken können - immerhin soll versucht werden, das Verfahren zu einer Sammelklage auszubauen. Der Käufer wirft Logitech vor nicht nur ein fehlerhaftes Produkt ausgeliefert, sondern anschließend auch versucht zu haben, keine Verantwortung übernehmen zu müssen, berichtet das US-Magazin BleepingComputer. Denn schon die Hürden hin zu einer Reparatur oder einem Austausch seien ziemlich hoch gewesen. Bevor etwas in Gang kam, musste der Nutzer sich erst einmal einem langwierigen und erfolglosen Prozess stellen, mit dem mögliche Fehler mit Hilfe des telefonischen Kundendienstes behoben werden sollten.

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Komplette Rückgabe nicht möglich

Immer wieder wurde außerdem ein Umtausch herausgezögert, so dass sich der Eindruck ergeben habe, der Hersteller versuche um die Garantie-Fristen irgendwie ohne eigene Leistung herumzukommen. Und als der Austausch dann doch klappte, sei schließlich ein ebensowenig funktionierendes Produkt eingetroffen. Parallel gab es immer wieder Versprechungen, dass kommende Software-Updates die Probleme beheben - die gewünschten Verbesserungen trafen so aber ebenfalls nicht ein. Eine komplette Rückgabe und eine Erstattung des Kaufpreises wurden letztlich abgelehnt.

Beim fraglichen Produkt kam hinzu, dass es offenbar auch gar nicht beabsichtigt war, die fragliche Kamera in Ordnung zu bringen. Verkauft wurden das Produkt nämlich bis ins Jahr 2014 hinein - intern war aber schon 2012 entschieden, dass man es aufgrund der zahlreichen Beschwerden auslaufen lässt. Angesichts dessen, dass auch in der Werbung immer wieder betont wurde, dass es sich um ein Premium-Produkt handle und der Preis entsprechend hoch war, sollten hier offenbar noch Einnahmen mitgenommen werden, obwohl klar war, dass das Produkt nicht wie erwartet funktioniert - so zumindest die Schlussfolgerungen in der Klageschrift.

Von Logitech gibt es bisher noch keine Stellungnahmen zu der Sache. Die Klage, die im US-Bundesstaat Illinois eingereicht wurde, soll alle Bundesstaaten außer Kalifornien abdecken - denn dort hat schon ein weiterer Logitech-Kunde das Gericht kontaktiert.
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