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Charlottesville:
Obama-Statement wird erfolgreichster Tweet aller Zeiten

In den USA sind die Ereignisse des Wochenendes in Charlottesville weiterhin das beherrschende Thema. Und da es der aktuellen Regierung nicht gelingt, den richtigen Ton zu finden, sammeln sich sehr viele Menschen hinter dem letzten Präsidenten des Landes.
The White House
16.08.2017  16:55 Uhr
Vor dem Hintergrund, wie die Debatte in den letzten Tagen lief, ist es eigentlich kaum verwunderlich: Donald Trumps Amtsvorgänger Barack Obama hat unter dem Eindruck der Geschehnisse rund um den Aufmarsch rechtsradikaler Gruppen einen ziemlich allgemeinen, aber letztlich eben auch klar positionierenden Tweet abgesetzt. Und wie Twitter nun mitteilte, hat bisher noch kein anderes Posting auf dem Dienst so viele Likes bekommen. Über 3,3 Millionen Nutzer haben bisher schon auf das Herzchen unter dem Beitrag geklickt. 1,3 Millionen Anwender haben ihn als Retweet geteilt. "Niemand ist mit Hass gegen andere Personen aufgrund ihrer Hautfarbe, ihrer Herkunft oder ihrer Religion geboren worden..." schrieb der ehemalige US-Präsident und verband das Nelson-Mandela-Zitat mit einem Bild, bei dem er Kinder aus mehreren Ethnien vor sich hat.

Während sich viele Prominente klar gegen die Rassisten und Neonazis positionierten, die in Charlottesville auf die Straße gingen, sieht es an der Spitze des Staates anders aus. US-Präsident Donald Trump hat den Aufmarsch mehrfach beschönigt, indem er erklärte, es habe von beiden Seiten Gewalt gegeben und auch auf der Demonstration seien unschuldige Menschen zugegen gewesen. Während das auf breite Kritik auch aus der eigenen Partei stieß kam Beifall unter anderem vom ehemaligen Ku-Klux-Klan-Chef David Duke.

Neues Selbstbewusstsein bei weißen Nationalisten

Vordergründig ging es bei der Demonstration um den geplanten Abriss eines Denkmals für den Südstaaten-General Robert E. Lee. Dies ist Bestandteil eines längeren Prozesses in der US-amerikanischen Gesellschaft, sich endgültig von der Konförderierten-Seite im amerikanischen Bürgerkrieg zu distanzieren. Denn deren Ideale und Symbole sind vor allem mit der zutiefst rassistischen Sklaverei verknüpft.

Der Aufmarsch der Rechten ordnet sich allerdings vor allem in deren gewachsenes Selbstbewusstsein ein. Durch den Wahlerfolg Donald Trumps sehen sie sich in ihrem Bestreben bestätigt, im gesamten Staat wieder eine weiße Dominanz aufzubauen und Minderheiten auf eine niedrigere Stufe zu verbannen.
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