Die Sensoren in
Smartwatches und Fitness-Trackern können wesentlich mehr als nur Schritte zählen und den Nutzer für hohe Aktivität loben. In Verbindung mit der richtigen Software können sie im Zweifelsfall Leben retten, da sie Störungen im Herz-Rhythmus sehr früh erkennen können.
Das zeigte jetzt eine
Untersuchung an der University of California in San Francisco, bei der die Besitzer einer
Apple Watch den Forschern Zugriff auf ihre Daten gaben. Diese wurden mit den Informationen abgeglichen, die Ärzte auch bei professionellen EKGs herausholen konnten. Und es zeigte sich, dass die wesentlich einfacheren Sensoren der Smartwatch ziemlich brauchbare Resultate lieferten.
Bei 200 der über 6.000 Teilnehmer hatte man am EKG Störungen in der Herzfrequenz ausgemacht, die unter anderem Anzeichen für einen sich ankündigenden Infarkt sein können. Nachdem Informatiker ein Deep Learning-System mit den EKG-Daten gefüttert hatten, war dieses in der Lage, die gleichen Auffälligkeiten auch mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit aus den Puls-Daten der
Smartwatch herauszufiltern.
Schutz vor schlimmen Dingen
Laut den Daten, die die Forscher jetzt veröffentlichten, hat das System hierbei eine Genauigkeit von 97 Prozent erreicht. Das bedeutet, dass man Smartwatches mit der passenden Software im Grunde gut als Frühwarn-System zum Einsatz bringen kann. Insbesondere Menschen mit einem erhöhten Infarkt-Risiko könnten so wesentlich sicherer leben. Denn eine möglichst frühe Erkennung eines drohenden Infarkts verbessert die Behandlungs-Chancen wesentlich.
Die Frühwarn-Software wäre aber generell für alle Nutzer von Vorteil. Denn, so hieß es, in zwei Dritteln der Fälle wären Herzinfarkte, die von den fraglichen Herzrhytmusstörungen verursacht werden, zu verhindern. Man müsste nur rechtzeitig wissen, dass ein Mensch überhaupt von diesen geplagt wird - dann könnte man bereits mit preiswerten Medikamenten frühzeitig gegensteuern.