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Apple stoppt Kobalt-Kauf aus Minen mit Kinderarbeit im Kongo

Apple hat bestätigt, dass der Konzern vorübergehend aufgehört hat, Kobalt dort einzukaufen, wo er im Kongo von Hand abgebaut wird. Kobalt gilt als Konflikt-Rohstoff - unter anderem, weil beim Abbau im großen Stil Kinderarbeit eingesetzt wird.
03.03.2017  20:56 Uhr
Vor gut einem Jahr gab es dazu einen viel beachteten Bericht der Washington Post, der sich mit den Erkenntnissen von Amnesty International über die Arbeitsbedingungen in Kobalt-Minen beschäftigte. Jetzt legt die Washington Post nach und hat dazu unter anderem bei Apple nachgefragt, was sich seither in Sachen Hersteller-Verantwortung direkt im Bezug auf den Kobalt-Abbau getan hat. Dabei kam erstaunliches heraus: Denn obwohl erst Anfang dieser Woche ein Bericht von dem britischen TV-Sender Sky News veröffentlicht wurde, der sich mit den anhaltenden Problemen auseinandersetzt, haben einige große Unternehmen in der Branche ihre Haltung scheinbar grundlegend geändert.
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Konfliktmineralien

So hat jetzt ein Apple-Sprecher bestätigt, dass Apple aufgrund der Problematik mit Kinderarbeit in sogenannten Handwerks-Minen ein Einkaufsstopp von Kobalt durchgesetzt hat. Dabei hatte bisher die Zhejiang Huayou Cobalt Company, eine chinesische Firma, im großen Stil Kobalt für Akkus für die verschiedenen Apple-Produkte eingekauft. Jetzt muss eine Mine zuerst besichtigt und bewertet werden, bevor sie ein internes Gütesiegel bekommt, welches Kinderarbeit ausschließt. Apple will die Minen im Anschluss regelmäßig überprüfen lassen und nur solche Förderstätten zulassen, die sich für gute Arbeitsbedingungen einsetzen.

Apple arbeitet laut dem neuen Bericht der Washington Post jetzt an einen Katalog, der die Vorgaben für eine akzeptable Mine enthalten soll, um Probleme mit Kinderarbeit gezielt anzugreifen.

Kongo ist Kobalt-Hauptlieferant

Derzeit stammt mehr als die Hälfte des weltweit geförderten Kobalts aus der Demokratische Republik Kongo. Der Rohstoff wird in den Lithium-Ionen Akkus aller namhafter Hersteller eingesetzt: Angefangen bei Apple, über Dell, HP, Huawei, Lenovo, LG, Microsoft, Samsung, Sony bis hin zu Vodafone, aber auch Autobauer wie Daimler und VW.

Mehr dazu: "Kinderarbeit": Autor des Steve Jobs-Films schimpft über Tim Cook
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