Täglich streamen die Datenzentren von Google über die Plattform also Material, das zusammengenommen eine Laufzeit von mehr als hunderttausend Jahren hat. "Vor hunderttausend Jahren haben unsere Vorfahren Steinwerkzeuge hergestellt und sind aus Afrika ausgewandert, während das Mammut und das Mastodon über die Erde gestreift sind", stellte Cristos Goodrow, der Entwicklungschef von YouTube, diese Zahl ins Verhältnis.
Schätzungen zufolge hatten zuletzt rund 3,5 Milliarden Menschen Zugang zum Internet. Im Durchschnitt bedeutet die aktuelle Zahl also, dass jeder von diesen pro Tag etwas mehr als eine Viertel Stunde Videos auf YouTube anschaut. Hier muss allerdings bedacht werden, dass die größte Gruppe von Usern - jene aus China - ihre eigenen Plattformen haben und der Durchschnittswert der YouTube-Nutzung insbesondere in Europa und Amerika wesentlich höher ist.
Ein tiefer kultureller Einschnitt
Und aktuell deutet auch nichts darauf hin, dass das Wachstum sich beruhigen könnte. Allein seit 2012 hat sich der Umfang der gestreamten Laufzeitminuten nach Angaben Goodrows verzehnfacht. Befeuert wird das von einer unglaublichen Menge an immer neuen Inhalten. In jeder Minute wird inzwischen 400 Stunden neues Material auf die Plattform hochgeladen - das entspricht einer Laufzeit von 65 Jahren pro Tag. Man würde also schon 24.000 Leute brauchen, die parallel alle Inhalte schauen, damit alle gerade hochgeladenen Videos direkt einmal angesehen würden.In der Summe sind all dies beeindruckende Zahlen, die aber eben nur der statistische Ausdruck dessen sind, was YouTube in unserer Kultur verursacht hat: Die Plattform hat dem Fernsehen seine Vorherrschaft über Bewegtbilder genommen - nicht etwa, weil auf ihr Filme oder Serien zu sehen sein würden, sondern weil sie jedem die Möglichkeit bietet, mit den eigenen, selbst produzierten Inhalten sein Publikum zu finden.