Das israelische Unternehmen Cellebrite, das der US-Bundespolizei FBI vor einiger Zeit
ermöglichte, ein iPhone 5C zu entsperren, will nun auch modernere
Apple-Geräte öffnen können. Das Unternehmen behauptet jetzt, auch verschiedene Sicherheitsmechanismen im iPhone 6 und
iPhone 6 Plus überwinden zu können.
Cellebrites CAIS unterstütze nun Strafverfolgungsbehörden beim Öffnen und bei der Beweissicherung von "iPhone 4S/5/5C/5S/6/6+", erklärte Firmenchef Shahar Tal. Allerdings, so schränkte er ein, nur im Rahmen des In-House-Services. Die fraglichen Geräte müssten also an das Unternehmen geschickt werden. Ein Tool, mit dem jede Polizeibehörde für sich nach Gutdünken iPhones knacken könnte, gibt es also nicht.
CAIS steht für Cellebrite Advanced Investigative Service und bezeichnet eine Dienstleistung, in deren Rahmen sich die Hacker des Unternehmens selbst mit dem jeweiligen Gerät befassen. Zu den Produkten der Firma gehört auch der Universal Forensic Extraction Device (UFED) Physical Analyzer 6.0, eine Software, die von den Kunden selbst eingesetzt werden kann.
Apple zieht Mauern immer höher
Die Entwicklungen des Unternehmens sind im Grunde ein ständiges Katz-und-Maus-Spiel gegen Apple. Denn der kalifornische Konzern arbeitet bei jeder neuen iPhone-Version daran, die Schutzmechanismen noch undurchdringlicher zu gestalten. Deshalb sind die letzten beiden Generationen des Smartphones aktuell noch nicht einfach zu öffnen.
Unternehmen wie Cellebrite arbeiten sich aber nicht nur am iPhone ab, sondern auch an diversen anderen Smartphones und inzwischen auch verschiedenen Apps, die immer stärker durch starke Verschlüsselungen abgeschottet werden. Und die daraus entstehenden Dienste lassen sie sich recht gut bezahlen. Die Entsperrung eines einzelnen Smartphones lässt sich das Unternehmen von den Behörden beispielsweise mit 1.500 Dollar vergüten. Wer gleich ein Jahresabo abschließen will, zahlt 250.000 Dollar. Zu den Kunden zählt die Firma neben dem FBI auch Behörden aus Ländern wie Saudi Arabien und Russland.