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Toshiba will sich mit Verkauf der lukrativen Halbleitersparte retten

Der japanische Technologie-Riese Toshiba plant laut einem Insider-Bericht eine Abspaltung seines Halbleitergeschäfts. Während der Gesamtkonzern sich in wirtschaftlichen Turbulenzen befindet, ist die Halbleitersparte gewinnträchtig und damit ein guter Kandidat, um neue Investitionen einzufahren.
k.a.
18.01.2017  11:23 Uhr
So soll Toshiba laut einem Bericht des Wirtschaftsmagazins Nikkei eine Abspaltung der Chip-Fabrikation planen und soll bereits mit Western Digital einen willigen Handelspartner gefunden haben. Demnach soll Western Digital bereit sein, Toshiba für rund 20 Prozent des Halbleitergeschäfts umgerechnet zwischen 1,7 Milliarden und 2,5 Milliarden Euro zu zahlen.

Mehrheit soll bei Toshiba bleiben

Der in der Mittwochausgabe erschienene Bericht von Nikkei besagt zudem, dass Toshiba plant, noch weitere Partner mit an Bord zu holen (via Reuters DE). Man sei derzeit noch im Gespräch mit verschiedenen Investmentfonds. Ziel sei es, weitere Milliarden einzusammeln, aber weiterhin als Haupteigner die Mehrheit an den Aktien zu behalten. Toshiba hat den Bericht mittlerweile bestätigt und ließ mitteilen, dass der Konzern derzeit verschiedene Optionen für das Halbleitergeschäft prüfe, aber noch keine abschließenden Entscheidungen getroffen habe. Western Digital wollte die Gerüchte nicht kommentieren.

Toshiba war nach einigen unglücklichen Übernahmen wirtschaftlich ins Straucheln geraten. Vor allem das Geschäft mit der Atomstrom-Sparte in den USA läuft nicht so wie geplant. Die US-Tochtergesellschaft Westinghouse Nuclear muss milliardenschwere Abschreibungen durchführen, wodurch die Bar-Reserven von Toshiba im vergangenen Jahr empfindlich gelitten haben. Zudem machten einige Top-Manager von sich Reden, die in einen Bilanzskandal verwickelt waren. Das Unternehmen musste seine Bilanzen anschließend korrigieren und einen Milliardenverlust verbuchen.

Siehe auch: Toshiba am Abgrund: Man versucht nur zu retten, was zu retten ist

Die Japaner hatten sich deshalb entschieden, vor rund einem Jahr ihre lukrative Haushaltsgeräte- sowie die Medizingeräte-Sparte zu verkaufen. Nun geht man mit dem Halbleitergeschäft an den nächsten wichtigen Firmenbestandteil, der noch Geld abwirft.

Mehr dazu: Deal geplatzt: Nun doch kein Joint Venture aus Vaio, Toshiba, Fujitsu
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