Eigene Produktionen von Filmen und Serien werden inzwischen in immer größerem Maße als wichtiges Instrument zur Kundengewinnung angesehen. Auch der Computerkonzern
Apple soll erneut einen Vorstoß in diesem Bereich planen, um seine Plattform wieder interessanter zu machen.
Laut einem Bericht des
Wall Street Journal, der sich auf informierte Kreise beruft, will Apple mit eigenem Video-Content gleich zwei Probleme angehen. Demnach sollen die Inhalte in den hauseigenen Musik-Streaming-Dienst Apple Music integriert werden und so dessen Zugkraft gegenüber dem Marktführer Spotify erhöhen. Weiterhin hofft man natürlich, über das Interesse an der Plattform dann auch wieder mehr
iPhones und iPads verkaufen zu können.
In Apple Music sind bereits jetzt Video-Inhalte zu finden, beispielsweise dokumentarische Beiträge über Musiker. Dies ist aber eben nicht der Premium-Content, mit dem man zusätzliche Kunden gewinnen könnte. Der soll demnächst aber eben dazukommen. Apple soll in den letzten Monaten entsprechende Verhandlungen mit erfahrenen Hollywood-Produzenten geführt haben und plant, sich hier verschiedene Exklusivrechte zu sichern. Weiterhin will man Marketing-Fachleute bei Filmstudios und Fernsehsendern abwerben, die die neuen Inhalte dann vermarkten sollen.
Start noch in diesem Jahr
In erster Linie geht es dabei um Serien und Magazine. Es könnten auch Filme dazukommen, das habe dem Vernehmen nach aber keine Priorität. Laut dem Bericht sollen die Planungen darauf hinauslaufen, dass Apple bis zum Ende dieses Jahres die ersten eigenen Inhalte in die Plattform einbaut. Es geht aber nicht nur um eine schnelle Umsetzung, sondern auch um Qualität - hier habe das Unternehmen klar gemacht, dass man bei Serien beispielsweise mit Produktionen wie HBOs Westworld oder dem von Netflix produzierten Stranger Things mithalten wolle.
Es geht allerdings keinesfalls darum, eine Konkurrenz zu Netflix oder Amazon aufzubauen, wie es gelegentlich in früheren Gerüchten vermutet wurde. Denn um das zu schaffen, müsste Apple vermutlich Milliarden-Summen in die Hand nehmen, um mit ungewissem Ausgang einen bereits hart umkämpften Markt mit mächtigen Gegenspielern anzugehen. Das wäre schlicht ein zu riskantes Unterfangen.