Der Software-Konzern
Microsoft wird wohl verschiedene weitere Zugeständnisse gegenüber der EU machen, um die größte Übernahme in seiner Konzerngeschichte nicht doch noch zu gefährden. Gerade traf man sich dafür mit den Wettbewerbshütern in Brüssel.
Seitens der EU-Kommission waren verschiedene Bedenken hinsichtlich der Übernahme des Business-Netzwerkes LinkedIn angebracht worden, berichtete die Nachrichtenagentur
Reuters. Microsoft hatte die Akquisition im Sommer angekündigt. 26 Milliarden Dollar sollen gezahlt werden. Mit einem finalen Vollzug ist allerdings erst im Laufe des kommenden Jahres zu rechnen.
Bei einer solch großen Übernahme ist es normal, dass auch Wettbewerbsbehörden außerhalb der USA eine Prüfung einleiten. Hinzu kam, dass mit Salesforce ein Konkurrent Microsofts im Bereich der Business-Software stichelte, dass der Zusammenschluss Innovationen bremsen und den Wettbewerb einschränken könnte. Dieser forderte von den zuständigen Behörden insbesondere zu überprüfen, wie Microsoft mit den umfangreichen Nutzerdaten des
Social Networks umzugehen gedenkt. Das besondere Engagement von Salesforce in der Sache dürfte zum Teil aber auch daraus begründet sein, dass das Unternehmen selbst beim LinkedIn-Verkauf Gebote abgegeben hatte, sich letztlich aber nicht gegen Microsoft durchsetzen konnte.
Stichtag 6. Dezember
Wie die Zugeständnisse durch Microsoft im Konkreten aussehen, ist noch nicht bekannt. Näheres wird die EU-Kommission wohl am 6. Dezember mitteilen. Für diesen Termin ist eine vorläufige Entscheidung geplant. Bis dahin werden die europäischen Behörden noch Feedback von anderen Konkurrenten und Kunden einholen, um sich ein genaueres Bild zu machen. Von diesem wird dann abhängen, ob man der Übernahme inklusive der Zugeständnisse zustimmt, noch einmal kleinere Nachbesserungen fordert oder eine umfassende Untersuchung einleitet.
LinkedIn ist das weltweit größte Netzwerk, über das Geschäftsleute, aber auch Firmen und potenzielle Mitarbeiter miteinander in Kontakt treten. Microsoft will verschiedene Funktionen der Plattform mit seinen eigenen Business-Produkten kombinieren, was Vorteile für beide Seiten verspricht.