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E-Book-Absatz stagniert hierzulande - und es gibt klare Gründe

E-Books kommen hierzulande nicht von der Stelle. Während beispielsweise in den USA schon lange weit mehr elektronische Kopien verkauft werden, stagniert der Markt in Deutschland auf einem deutlich geringeren Niveau. Der Grund dafür ist schlicht das Preis-Leistungs-Verhältnis.
Amazon
11.10.2016  18:30 Uhr
Laut einer aktuellen Untersuchung durch den IT-Branchenverband BITKOM lesen 24 Prozent der Verbraucher in Deutschland überhaupt mehr oder weniger häufig die digitalen Ausgaben von Büchern. Hier gab es in den letzten beiden Jahren keine nennenswerte Veränderung. Bei den jüngsten Nutzern ist der Anteil mit 36 Prozent erwartungsgemäß am höchsten und sinkt bis zu den Rentnern dann auf 7 Prozent. "Der E-Book-Markt braucht neue Impulse, um wieder in Fahrt zu kommen", erklärte Bitkom-Vizepräsident Achim Berg im Angesicht dieser Zahlen im Vorfeld der Frankfurter Buchmesse. Das würde vor allem veränderte rechtliche Rahmenbedingungen erfordern. Die IT-Branche sieht ihr Geschäft vor allem durch die aktuellen Mehrwertsteuer-Regelungen belastet: Auf Bücher ist ein Satz von 7 Prozent fällig, während E-Books mit 19 Prozent zu Buche schlagen. Das sorgt dann mit dafür, dass die elektronischen Ausgaben kaum preiswerter sind als gedruckte Exemplare.

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Mehr Mut!

Über die Hälfte der Nichtnutzer erklärt aber auch, dass ihnen bei E-Books die sinnliche Wahrnehmung der bedruckten Papierseiten fehle. Dies ist ein wesentlich stärkeres Hindernis als der notwendige Kauf eines Lesegerätes (38 Prozent) oder eine zu komplizierte Nutzung derselben (25 Prozent). Hier sieht der Bitkom die produzierenden Verlage im der Pflicht, an anderen Stellen Vorteile der digitalen Versionen zu schaffen. "Es reicht nicht aus, gedruckte Bücher eins zu eins in ein digitales Format zu übertragen", so Berg.

Er sieht aber trotz der Mehrwertsteuer-Sache, die letztlich in Brüssel reformiert werden muss, ungenutzte Spielräume, um Kostenvorteile von E-Books konsequenter an die Kunden weiterzugeben. Denn bei diesen fallen nicht nur die Druck- und Materialkosten weg, sondern auch Teile der Vertriebskette.
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