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Musikindustrie klagt jetzt auch gegen YouTube-Download-Dienste

Die Musikindustrie richtet ihre juristischen Waffen jetzt gegen die Anbieter von Stream-Rippern, mit denen sich Anwender Songs, die als YouTube-Videos abrufbar sind, direkt auf den lokalen Speicher downloaden können. Eine erste Klage geht gegen den Anbieter von YouTube-mp3.org.
27.09.2016  18:58 Uhr
Mit Universal, Sony und Warner haben sich gleich die drei großen Major Labels sowie eine Reihe kleinerer Firmen zusammengetan, um gegen die Seite vorzugehen. Für jeden Fall von Urheberrechtsverletzung - in der Klageschrift geht es um rund 300 einzelne Songs - verlangt man Schadensersatz in Höhe von 150.000 Dollar, berichtet die BBC. Ein solcher Schritt war im Grunde zu erwarten. Erst kürzlich hatte die Musikindustrie eine Studie vorgelegt, laut der die Zahl der Nutzer, die durch den Einsatz von Stream-Rippern oder vergleichbaren Download-Tools ihre lokale Musik-Sammlung ausbauen, in den letzten Monaten und Jahren signifikant angestiegen ist.

Die Klage selbst wurde vor einem US-Bundesgericht im kalifornischen Los Angeles eingereicht, richtet sich aber gegen den aus Deutschland stammenden Betreiber. In den Unterlagen wird YouTube-mp3.org als einer der größten Missetäter aus dem Bereich bezeichnet. Monatlich soll der Dienst von rund 60 Millionen Anwendern genutzt werden. Es geht hier also um eine zwei- bis dreistellige Zahl an Tracks, die von den Usern in jedem Monat illegal kopiert würden.

"Die Fans haben heute Zugang zu einer beeindruckend großen Auswahl an legalen Streaming-Diensten, die aber nur existieren können, wenn wir etwas gegen den Online-Schwarzmarkt unternehmen", erklärte Geoff Taylor, Chef-Jurist der internationalen Branchenorganisation der Musikindustrie BPI.

In der Klage geht es um mehr als den genannten Schadensersatz. Das Gericht soll auch eine Verfügung erlassen, die es Webhostern, Werbetreibenden und anderen Unternehmen verbietet, mit dem Beklagten Geschäfte zu machen.

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