Jetzt beginnen auch die Mobilfunk-Betreiber ihre Einnahmen von jedem Kunden auf eine Weise zu steigern, wie es bisher eigentlich nur die Hardware-Produzenten taten: Durch die Installation von Bloatware auf Smartphones, die an die Nutzer verkauft werden.
Zumindest beim US-Provider Verizon muss man sich nun darauf einstellen, dass neue Android-Mobiltelefone mit weitaus mehr vorinstallieren Apps geliefert werden. Entsprechende Verhandlungen mit potenziellen Geschäftspartnern sollen schon seit einiger Zeit laufen, berichtet das US-Branchenmagazin
Advertising Age unter Berufung auf Quellen bei beteiligten Werbeagenturen.
Verizon soll dabei zusichern, die Apps von Unternehmen, die bereit sind ausreichend dafür zu zahlen, auf einer Menge von Geräten unterzubringen, die in den Millionen-Bereich geht. Für jedes Smartphone, auf dem von Verizon zusätzliche Software vorinstalliert wird, will Verizon dem Vernehmen nach zwischen ein und zwei Dollar einnehmen.
Millionen Geräte pro Quartal
Die Fühler nach potenziellen Partnern soll der Mobilfunker schon vor Monaten ausgestreckt haben. Im Visier hat man dabei vor allem Apps, die von Unternehmen aus dem Finanz- und Handels-Sektor angeboten werden. Bei diesen ließen sich für die Partner immerhin am ehesten positive Effekte erreichen, indem Nutzer neue Bezahldienste verwenden oder in den jeweiligen Online-Shops einkaufen.
Die Bloatware-Pläne beschränken sich natürlich auf
Android-Smartphones, da der Mobilfunkanbieter bei diesen die Software anpassen kann. Apple untersagt den Netzbetreibern hingegen komplett, etwas an der vorinstallierten Software zu verändern - abgesehen von den notwendigen Netzwerk-Konfigurationen.
Die zusätzlichen Einnahmen durch eine solche Maßnahme sind durchaus verlockend. Verizon aktiviert pro Quartal rund zehn Millionen neue Geräte in seinem Netz, wobei der größte Anteil bei
Android liegt.