Der Knackpunkt ist hier die Nutzbarmachung der quantenmechanischen Effekte bei verschränkten Photonen. Diese ermöglicht es, dass die Kommunikationspartner sofort bemerken, wenn ein Angreifer versucht, die Übertragung mitzulesen. Sobald Unbefugte sich in die Verbindung hängen, beeinflussen sie durch ihre Messung den Zustand der Elementarteilchen und zerstören so den Schlüssel.
Geld bringt auch wissenschaftlichen Fortschritt
Dass ausgerechnet China jetzt die Nase in dem Bereich vorn hat, lässt sich ziemlich einfach erklären: Die Regierung hatte im aktuellen Fünfjahrplan riesige Geldbeträge bereitgestellt, die in Forschungsprojekte investiert werden. Das Ziel ist es hier, eine Basis zu schaffen, die sich auf gleichem oder besserem Niveau zum konkurrierenden Westen bewegt. Während im Haushalt Chinas im Jahr 2005 noch 1,9 Milliarden Dollar für die Grundlagenforschung bereitstanden, waren es im letzten Jahr 101 Milliarden Dollar.Praktisch sieht dies im konkreten Fall dann so aus, dass man sich hier tatkräftige Unterstützung bei einem Forscher-Team aus Österreich holte. Dieses war mit seinen Arbeiten auch schon vor längerer Zeit bei der europäischen Weltraumagentur ESA vorstellig geworden - doch dort waren schlicht keine Mittel für den Bau eines solchen Satelliten zu bekommen. In China ist dies hingegen zur Zeit überhaupt kein Problem. Wie viel Geld insgesamt in das Projekt floss, wird offiziell nicht bekannt gegeben. Es sollen aber sehr viele Milliarden Dollar sein und es gibt bereits Planungen, ein weltweites Netz aufzubauen, bei dem Micius noch um 19 weitere Satelliten ergänzt wird.