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EU will Google wegen Werbe-Dominanz erneut auf die Probe stellen

Die EU-Wettbewerbshüter sind dabei, eine weitere Reihe neuer Vorwürfe gegen den Internetkonzern Google wegen angeblicher Wettbewerbsverzerrung zusammenzutragen. In diesem Fall geht es um die Dominanz von Google im Online-Werbemarkt, wobei das Unternehmen diese Vormachtstellung illegal missbraucht haben soll.
Google
28.06.2016  11:29 Uhr
Wie das Wall Street Journal berichtet, hat die Europäische Kommission Unternehmen, die mit Google im Konkurrenzkampf stehen, aufgefordert, der Kommission die Erlaubnis geben, Google über den Erhalt von geheimen Dokumenten zu informieren, die sie bei der EU eingereicht haben. Mit diesem formellen Schritt wird der Weg für die Veröffentlichung einer neuen Reihe von Vorwürfen wegen möglichen Wettbewerbsverstößen durch Google frei gemacht. Die EU hat den Konkurrenzunternehmen jetzt eine Woche Zeit gegeben, in der sie neue Versionen ihrer Dokumente vorlegen können, auf die sich die Kommission bei ihrer Untersuchung von Googles Geschäftsgebahren stützen kann. Man sei inzwischen kurz davor, die Arbeit an einem sogenannten "Statement of Objections" gegen Google abzuschließen, also einem formellen Dokument, das Details zu den möglichen Verletzungen des Wettbewerbsrechts zusammenfässt, die man Google vorwirft.

Siehe auch: Android-Bündelung: EU wirft Google Wettbewerbsverzerrung vor

Bevor man Google mit den Anschuldigungen konfrontieren kann, müssen die Konkurrenten, auf deren Drängen das Verfahren zurückgeht, ihrerseits die Dokumente freigeben. Die neuen Ermittlungen sollen prüfen, ob Google durch seine Aktivitäten verhindert, dass andere Werbevermarkter ihre Inhalte auf Websites platzieren können. Außerdem soll geklärt werden, ob Googles AdSense-Programm die Werbetreibenden davon abhält, andere Werbeplattformen zu nutzen.

In den USA hatten die Wettbewerbsbehörden vor drei Jahren eine ähnliche Untersuchung eingestellt, nachdem Google sich bereit erklärt hatte, Beschränkungen für die Werbetreibenden aufzunehmen, die ihre Kampagnen über mehrere Werbeplattformen hinweg koordiniert ausführen wollen. Unterdessen gehen die Versuche von Verlagen weiter, Google wegen des Abgreifens von Inhalten für Google News zur Rechenschaft zu ziehen.

In Deutschland erklärten die Verlage erst kürzlich, dass man eine Gerichtsentscheidung anfechten will, wonach die unbezahlte Übernahme von Website-Inhalten in Google News für die Beteiligten eine hinnehmbare "Win-Win-Situation" darstellt. In den USA geht der Medienkonzern News Corp unterdessen mit einer eigenen Beschwerde gegen Google durch unrechtmäßiges Abgreifen bzw. Kopieren von Nachrichteninhalten vor, mit dem sich das Unternehmen angeblich unrechtmäßig einen Wettbewerbsvorteil im Markt für Internet-Suchmaschinen verschafft.
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