Jeder hat Einblick
Vor rund 5 Wochen war das erste Mal über die Panama Papers berichtet worden, die geleakte Informationen zu hundertausenden Briefkastenfirmen und den entsprechenden Verbindungen zu Menschen aus Politik und Wirtschaft auf der ganzen Welt enthalten. Jetzt will das für die Koordination der Recherche verantwortliche Internationale Konsortium Investigativer Journalisten (ICIJ) die gesamten zugrunde liegenden Rohdaten im Netz frei verfügbar machen. Nach aktuellen Informationen wird heute, am 9. Mai, gegen Abend eine "Datenbank mit Informationen über mehr als 200.000 Briefkastenfirmen, die Teil der Panama Paper-Untersuchungen sind" der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Dazu sollen sich noch einmal Informationen zu 100.000 Unternehmen gesellen, die schon 2013 im Rahmen von Untersuchungen mit Steueroasen in Verbindung gebracht wurden. Nach Angaben der Macher bedeutet dies den bisher wohl größten Release von Informationen zu "geheimen Offshore-Gesellschaften und deren Hintermännern".Die interaktive Datenbank wird Informationen zu Firmen, Treuhandfonds und Stiftungen in 21 Steueroasen für jedermann abrufbar offenlegen. Insgesamt könnten Verbindungen zu Menschen in über 200 Ländern hergestellt werden. Allerdings werde die Datenbank auf keinen Fall zu einer "Datenmüllhalde" für Original-Dokumente verkommen, vielmehr sei eine bedachte Veröffentlichung von "einfachen Unternehmensinformationen" das Ziel. Daten wie Kontoverbindungen, E-Mails, Ausweispapiere und Telefonnummern werden nicht enthalten sein.