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E-Book-Kartell:
Apples Berufung scheitert, muss 450 Mio. $ zahlen

Der Computerkonzern Apple ist mit einem letzten Versuch, glimpflich aus einem Verfahren zu einer Kartellbildung im E-Book-Segment herauszukommen, gescheitert. Das Unternehmen muss daher nun die volle Summe von 450 Millionen Dollar zahlen.
Apple
07.03.2016  18:13 Uhr
In der Auseinandersetzung, bei der Apple gegen das US-Justizministerium und über 30 Bundesstaaten antreten musste, hatte man sich eigentlich schon zuvor auf die fragliche Summe geeinigt. Der Konzern versuchte trotzdem noch mit einer Beschwerde vor dem Obersten Gerichtshof der USA in eine etwas bessere Position zu kommen. Die dortigen Richter sahen allerdings keinen Grund dafür, die Sache neu aufzurollen und wiesen sie ab, berichtete die US-Nachrichtenagentur Bloomberg. Der Streit drehte sich um den Vorwurf, dass Apple im Grunde dafür gesorgt habe, dass mehrere großer US-Verlage ihre Preiskampf untereinander beilegen und ihre digitalen Bücher zu bestimmten Konditionen auf der Vertriebsplattform des Unternehmens anbieten. Kartellwächter sahen darin eine unerlaubte Preisabsprache, durch die Kunden letztlich höhere Preise zu zahlen hätten.

Amazon eingewechselt

In der bereits zwei Jahre zurückliegenden Einigung hatten Konzernvertreter eingeräumt, dass man in der Angelegenheit falsch vorgegangen war. Im Versuch, das Verfahren neu aufrollen zu lassen, versuchten die Apple-Anwälte dann aber noch einmal einen neuen Aspekt einzubringen. Man vertrat nun, dass durch den Vorstoß Apples überhaupt erst ein ordentlicher Wettbewerb im Online-Markt für E-Books entstehen konnte. Zuvor hätte hier einzig Amazon allen anderen faktisch seine Bedingungen diktiert.

Das änderte nach Ansicht des Gerichtes aber nichts an der Tatsache, dass die Kunden auf Apples-Plattform bis zu 40 Prozent mehr für ein E-Book zahlen mussten, als es bei einem funktionierenden Wettbewerb zwischen den Verlagen der Fall gewesen wäre. Das war durchaus auch im Interesse Apples - immerhin bekommt das Unternehmen von jedem Verkauf einen Anteil. 400 Millionen Dollar müssen daher nun so gezahlt werden, dass sie den E-Book-Nutzern wieder zugute kommen. Weitere 20 Millionen Dollar fließen an die Länder und Apple muss auch 30 Millionen Dollar Verfahrenskosten übernehmen.
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