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Cyberattacke kostet britischem Mobilfunkanbieter rund 60 Mio. Pfund

Normalerweise hört man von Hackerangriffen auf Unternehmen nur, wenn Kundendaten gefährdet wurden. Dann beschränkt sich die Berichterstattung auch auf den Umstand, dass und wie man zum Opfer wurde. Anders nun beim britischen Mobilfunkprovider TalkTalk.
wellnews.ru
06.02.2016  10:45 Uhr
Dieser hat in den Bekanntgabe seiner Geschäftszahlen einen genauen Einblick in die mit einem Cyberangriff verbundenen Kosten erlaubt und damit einen Schlussstrich unter die Sicherheitsdebatte für Kundendaten in seinem Unternehmen gezogen. Wie Wired berichtet, kostete der vor wenigen Monaten stattgefundene Angriff das Unternehmen rund 60 Millionen Pfund.

Hack war Anstoß für umfangreiche Sicherheitsarbeiten

Zudem hatte das Unternehmen kurz nach dem Bekanntwerden des Angriffs eine Talfahrt des Aktienwerts zu beklagen. 15 Millionen Pfund sollen dabei direkt mit Gewinneinbrüchen nach dem Bekanntwerden des Vorfalls im Oktober zusammenhängen, weitere 45 Millionen Pfund sind laut dem Finanzbericht für das betroffene Quartal später als außergewöhnliche Kosten angesetzt worden. Dazu gehören auch Ausgaben für ein neues System, mit dem Bonitätsprüfungen online durchgeführt werden können. Eben diese Abfragen waren 2015 das Einfallstor für die Angreifer. Außerdem soll es noch Bereiche gegeben haben, bei denen TalkTalk Daten intern unverschlüsselt weitergereicht hatte. Auch hierbei soll man an der Absicherung der Daten gearbeitet haben.

TalkTalk wurde im vergangenen Oktober erpresst. Hacker hatten Zugriff auf die verschiedenen Datenbanken des Konzerns erlangt und waren so unter anderen an die Kreditkarten- und Bankdaten von mehr als 45.000 Kunden gekommen. Anschließend wollten die Angreifer gegen eine Lösegeld-Zahlung von 80.000 Pfund in Bitcoins von der Veröffentlichung der Daten absehen.

Zwei Jugendliche geschnappt

Rund zehn Prozent der gut vier Millionen Kunden des Mobilfunkanbieters sollen damals zudem von weiteren Datenlecks betroffen gewesen sein. Kurz nach dem Vorfall konnte die britische Polizei bereits mehrere Personen festnehmen, die in den Vorfall verwickelt sein sollten. Darunter waren auch ein 15- und ein 16-Jähriger Teenager.

Rund 95.000 der insgesamt 101.000 Kunden, die TalkTalk nach dem Hack den Rücken kehrten, sollen das aufgrund des Cyberangriffs getan haben.
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