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Qualcomm macht geschickten Schachzug in Richtung ARM-Server

Der Chiphersteller Qualcomm ist vor allem durch seine Prozessoren für mobile Endgeräte bekannt und profitiert stark von deren Verkaufsboom. Allerdings will der Konzern den traditionellen großen CPU-Fertigern - vor allem Intel - zukünftig auch durch die Expansion in deren Domänen zusetzen.
Qualcomm
18.01.2016  13:22 Uhr
ARM-Server von Qualcomm ARM-Server von Qualcomm

So stellt sich das Unternehmen schon seit einiger Zeit darauf ein, dass Prozessoren auf Basis von ARM-Architekturen zukünftig wohl auch im Server-Segment eine zunehmende Rolle spielen werden. Die Entwicklung entsprechender Prozessoren läuft bei Qualcomm schon seit einiger Zeit und im letzten Herbst konnten bereits Ergebnisse präsentiert werden. Doch stellt man sich inzwischen darauf ein, die Produktion entsprechender CPUs deutlich auszubauen.

Dafür wurde nun beispielsweise eine Partnerschaft in China auf den Weg gebracht. Im Zuge dessen gründete man dort die Guizhou Huaxintong Semi-Conductor Technology - ein Joint Venture, das gemeinsam mit chinesischen Geldgebern aufgebaut wird. Der Kooperationspartner ist dabei die Investment-Abteilung der Regionalregierung der Guizhou-Provinz. Diese wird 55 Prozent an dem Werk halten, die übrigen 45 Prozent liegen bei Qualcomm, teilten die Partner mit.

Wie genau die Verträge aussehen, ist natürlich nicht öffentlich gemacht worden. Doch es ist davon auszugehen, dass Qualcomm die Technologie und Erfahrungen in der Chipherstellung beisteuert, während die Chinesen das Geld für den Bau des Werkes aufbringen. Von diesem sollen ARM-Prozessoren für Server entwickelt, hergestellt und vermarket werden, wobei der Fokus auf dem chinesischen Markt liegt.

Anand Chandrasekher, Leiter der Server-Sparte bei Qualcomm, bezeichnete die Kooperation als Win-Win-Sache für die Beteiligten. Das passt durchaus. Doch kann man sagen, dass die Sache vor allem für den kalifornischen Chipkonzern sehr vorteilhaft ist. Denn das finanzielle Risiko, falls der Markt für ARM-Chips in Servern doch nicht durchstartet, liegt vor allem bei den chinesischen Investoren. Wenn das Segment sich hingegen gut entwickelt, hat Qualcomm einen Fuß in der Tür und könnte ausgehend von den Erfahrungen mit dem Joint Venture dann auch international selbst aktiv werden.
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