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Ballmer fühlt sich plötzlich uninformiert & schimpft auf Nachfolger

Jetzt, da Steve Ballmer nicht mehr selbst zum Top-Management Microsofts gehört, fühlt er sich viel zu schlecht über die Vorgänge im Unternehmen informiert. Auf der Jahreshauptversammlung forderte er daher nun genauere Daten über die Geschäftsentwicklung von den aktuellen Firmenlenkern ein.
Roland Quandt / WinFuture
03.12.2015  08:57 Uhr
Die Rollen wurden getauscht. Als Ballmer selbst noch an der Spitze des Unternehmens stand, wurden Daten über Konzernbereiche, die nicht besonders überragend liefen, gern unter den Teppich gekehrt. Jetzt ist Ballmer "nur" noch der größte Einzelaktionär und fühlt sich schlecht informiert. In gewohnt direkter Art steht er nun da und schimpft auf seine Nachfolger, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg. Das gilt beispielsweise für konkretere Zahlen zum Cloud- und Hardware-Geschäft. Ballmer fordert hier, dass die Aktionäre hier über die Entwicklung der Umsätze und Gewinnmargen besser informiert werden. "Wenn sie sagen, dass es Kernbereiche für das Unternehmen sind, sollten sie das offenlegen", sagte Ballmer.

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Hinsichtlich des Cloud-Geschäftes gibt es vom aktuellen Management im Grunde nur eine konkrete Zahl zu erfahren: Das Ziel bestehe darin, dieses bis 2018 auf einen Umsatz von 20 Milliarden Dollar im Jahr zu bringen, was angesichts der aktuellen Entwicklung auch realistisch sei. "Bullshit", lautete Ballmers Kommentar. Solche Angaben brächten ihm nichts und er wolle jederzeit über die aktuellen Umsätze informiert sein.

Unzufrieden zeigte er sich auch mit den Aussagen seines Nachfolgers Satya Nadella auf Nachfragen, wie man es erreichen wolle, dass Windows-Smartphones endlich mit verschiedenen Schlüssel-Anwendungen ausgestattet werden. Hier fehlen immer noch viele Apps, die sich bei den Nutzern großer Beliebtheit erfreuen - und was nicht wenige letztlich davon abhalten dürfte, zu einem Gerät mit Microsoft-Betriebssystem zu greifen. Konkret kam hier beispielsweise die App des Kaffee-Verkäufers Starbucks zur Sprache.

Nadella betonte, dass man hier auf die Universal-Apps setze. Das Verfahren ermöglicht es, eine einheitliche Anwendung für alle Enderäte bereitzustellen, die mit Windows laufen, wodurch sich eine viel größere Zielgruppe ergäbe und Anreize für die Entwickler geschaffen würden, Arbeit in die Plattform zu investieren. "Das wird nicht funktionieren", so das eindeutige Urteil von Ballmer, der durchaus auch eine eigene Lösung für das Problem hat: Das Unternehmen müsse Windows Phones dazu befähigen, Android-Apps zu verwenden, forderte er. Ein entsprechendes Projekt hat Microsoft gerade erst eingestellt.
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