Ein entsprechendes Entwicklungsprojekt will das Unternehmen gemeinsam mit dem britischen Hartree Centre vorantreiben. Dieses soll sich dabei vor allem um das Ökosystem rund um eine entsprechende Hardware-Plattform kümmern. Denn die Arbeit ist nicht damit getan, dass ein komplettes High Performance-System mit ARM-Servern bestückt wurde. Die größte Herausforderung liegt eher darin, eine gewisse Bandbreite an Software verfügbar zu machen, die den Grundstock für Anwendungen auf dem Rechner bilden kann.
Diese fehlt im Bereich der ARM-Server fast noch vollständig. Das fängt bei entsprechend optimierten Betriebssystemen an und erstreckt sich weiter über verschiedene andere Produkte wie etwa Datenbanken und Entwicklungs-Plattformen, die in den bisherigen Anwendungsbereichen von ARM-CPUs schlicht nicht benötigt wurden, im Supercomputing-Bereich aber essentiell sind.
NeXtScale als Grundlage
Auf der Hardware-Seite wird Lenovo Prototypen auf Basis der NeXtScale-Server-Plattform entwickeln. Diese ist Bestandteil des ehemaligen IBM-Bereiches, den das Unternehmen vor einiger Zeit übernommen hat. NeXtScale ist bereits für die gewünschten Anwendungsbereiche konzipiert, wurde bisher aber mit x86-Prozessoren bestückt.Nun sollen in den Rechnern die ThunderX-SoC des Anbieters Cavium zum Einsatz kommen. Durch den Einsatz der ARM-Prozessoren, die weniger Wärme entwickeln, soll eine engere Packungsdichte erreichbar sein. In einem normalen 19-Zoll-Rack werden nach den bisherigen Planungen dann jeweils zwölf Server laufen, in denen bei einem Formfaktor von sechs Höheneinheiten jeweils 1.152 Kerne laufen.