Der iPhone-Schmuggler
Bei der daraufhin folgenden genaueren Kontrolle der Person dürften die Beamten nicht schlecht gestaunt haben. Unter dem Pullover und der Hose hatte der Mann mit Klebeband und Frischhaltefolie insgesamt 94 iPhones an seinem Körper befestigt, um sie über die Grenze zu schmuggeln. Angesichts von über 12 Kilogramm Elektronik und dem Material zur Befestigung erklärte sich der steife Gang des Schmugglers.
Die Behörden veröffentlichten einige Aufnahmen von dem doch etwas erstaunlichen Fund, der so auch erfahrenen Zollbeamten kaum mehrmals in ihrer Laufbahn unterkommen dürfte. Ob allerdings aufgeklärt wurde, woher die Geräte stammten und warum sie geschmuggelt wurden, ließen die Behörden nicht verlautbaren.
iPhones sind an sich in China eigentlich erhältlich. Trotzdem gibt es zwei wesentliche Gründe, warum der Handel mit den Geräten auf dem Schwarzmarkt floriert. Zum einen kommen neue Modelle in China stets erst mit einiger Verspätung im Vergleich zu anderen Ländern auf den Markt. Legale Importe gibt es nicht und so erzielt Schmugglerware in den ersten Wochen nach dem Verkaufsstart in anderen Staaten hohe Preise.
Doch auch danach finden sich zahlreiche Abnehmer. Dann aber handelt es sich meist um iPhones, die in anderen Ländern gestohlen wurden. Angesichts dessen, dass viele Chinesen nicht über die finanziellen Mittel verfügen, um sich auf legalem Weg ein entsprechendes Modell zu kaufen, können sie bei Hehlern auf Schnäppchen hoffen. Angesichts der besser gewordenen Diebstahlschutz-Vorrichtungen dürfte dieser Markt aber zunehmend kleiner werden.