Interaktion lässt sich nicht erzwingen
Zu wenig Nutzer, die auch durch die Zwangsmaßnahme des automatischen Profils nicht aktiviert werden konnten. Denn ohne Interaktion ist ein soziales Netzwerk halt kein soziales Netzwerk, und erzwingen konnte Google nur den Aufbau einer Geisterstadt. Wer das Netzwerk nutzen möchte, macht das aus eigenem Antrieb und nicht, weil Google das Profil automatisch mit erstellt hat.Die Loslösung von Google+ geschieht nun in diesem Jahr anders als zuvor die Einbindung recht schleichend. Der Verzicht, beziehungsweise die neue Wahlmöglichkeit für das +-Profil beim Anlegen eines neuen Google-Kontos tauchte seit wenigen Wochen vereinzelt auf und soll nun weltweit zum Standard werden. Neue Nutzer erhalten damit wieder die Wahlfreiheit, ob sie ein Profil haben wollen oder nicht - es gibt weder Vorteile noch Nachteile. Das Google+-Profil kann man nun auch wieder separat in einer neuen Anmeldung aktivieren.
Fehlendes Engagement aus Mountain View
Der Untergang von Google+ wird bereits seit dem Weggang des ehemaligen Netzwerk-Chefdenkers Vic Gundotra in den Medien herbei geschrieben. Zwar gibt es noch keinen neuen Chef für Google+, es gibt aber auch ebenso wenig eine offizielle Ankündigung von Seiten Google, was aus dem Netzwerk werden soll. Ob man das Netzwerk irgendwann in nächster Zukunft einfach abstellen will, wird zwar von einigen Netz-Experten als wahrscheinliche Option vermutet. Aber es gibt außer dem fehlenden Engagement aus Mountain View keine klaren Hinweise dazu.Mehr dazu: Bericht: Google+ soll als 'Produkt' eingestellt werden
Google experimentiert weiter mit seinem Netzwerk-Versuch. Dass nun der Profilzwang fällt ist sehr begrüßenswert, aber sicher nicht so ausschlaggebend wie das viel stärkere Signal, als Google den Klarnamenzwang abgeschafft hatte oder Funktionen wie die Hangouts auch für Nutzer ohne Google+-Profil ermöglicht.