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Windows: Offizielle Microsoft-Workarounds zum Pannen-Update

Seit Tagen sorgen die beim letzten Patch-Day aufgetauchten Probleme für einiges an Unsicherheit bei Windows-Nutzern. Microsoft listet hier vier Updates auf, die drei bisher bekannte Probleme zur Folge haben. Wer damit zu kämpfen hat, der muss einige zum Teil etwas komplizierte Schritte durchführen. Nachfolgend ein Versuch, die Komplexität der Schwierigkeiten in Zusammenhang mit MS14-045 ein wenig aufzulösen.
PC Games
18.08.2014  19:00 Uhr
Das Microsoft-Update mit der Kennzeichnung MS14-045 (45. Update in 2014) sollte eigentlich diverse Sicherheitslücken im Kernel von Windows stopfen, doch seither klagen einige Nutzer von Windows 7 sowie Windows 8.x über das Auftreten des so genannten "Blue Screen of Death" (BSoD), dieses schwere Absturzverhalten tritt allem Anschein nach vor allem bei Rechnern mit Windows 7 (64-bit) auf (siehe unten "Problem 3").

Bekanntes Problem #1

Nach dem Ausführen des angesprochenen Updates können Schriftarten, die nicht in das Standard-Verzeichnis für Fonts (also %windir%\fonts\) installiert werden, nach dem Laden in eine aktive Sitzung nicht mehr verändert werden. Microsoft gibt hier an, dass Versuche, diese Fonts zu verändern, zu ersetzen oder zu löschen, mit der Nachricht, wonach diese derzeit in Verwendung seien, blockiert wird.

Lösung: Ein Workaround wird für Problem Nummer #1 bisher noch nicht angeboten. Auch in der Community scheint nichts bekannt zu sein.

Bekanntes Problem #2

Auch Bug Nummer #2 hat mit Schriftarten zu tun, da die Fonts nicht ordnungsgemäß dargestellt werden, nachdem man (zumindest) einen von gleich vier Patches installiert hat. Es handelt sich um die folgenden Patches: 2982791, 2970228, 2975719 und 2975331.

Nummer 2982791 ist das Kernel-Sicherheits-Update, 2970228 hat mit einem neuen Rubel-Währungs-Symbol zu tun, die beiden letztgenannten hängen mit dem August-Update (für 8.1- bzw. 8.0-Systeme, Windows Server 2012 bzw. 2012 R2 inklusive) zusammen.

Lösung: Die Links zu den vier genannten Patches hat Microsoft zurückgezogen und von seinen Servern entfernt. Wer sie auf dem Rechner hat, sollte diese deinstallieren: Das geht über "Programme und Features" (Systemsteuerung -> Programme -> Programme und Features), auf der linken Seite ist "Installierte Updates anzeigen" anzuklicken. Nach der Deinstallation sollten die Probleme verschwinden. Sobald Microsoft den genauen Fehlerherd identifiziert und beseitigt hat, werden aktualisierte Updates über Windows Update verteilt.

Bekanntes Problem #3

Das ist jenes Problem, das zum eigentlichen gefürchteten BSoD führt: Auch hier wird (mindestens) einer der oben genannten vier Patches als Fehlerquelle genannt. Nach derzeitigem Stand (via Naked Security) kommt es dazu durch das fehlerhafte Ausführen der Font-Cache-Datei, was beim Neustart des Systems passiert. Und da MS14-045 nach Installation einen Reboot erfordert, kommt es zu einer Art Endlosschleife beim Neustart.

Lösung: Auch hier wurden die vier Fehlerauslöser von den Servern genommen, wer den auch als "0x50" bekannten Bug hat, muss einen mehrstufigen und etwas "fummeligen" Workaround durchführen (wenn der Rechner in der Boot-Schleife steckt):

  1. Der PC sollte zunächst im abgesichertem Modus hochgefahren werden ("F8" beim Booten von Windows 7 gedrückt halten; bei Windows 8 am besten über den Installationsdatenträger oder nach drei fehlerhaften Boot-Vorgängen).

  2. Im Dateisystem sollte die fntcache.dat-Datei gelöscht werden. Dazu in der Eingabeaufforderung (CMD) folgendes Kommando:
    del %windir%\system32\fntcache.dat.
    Im Fehlerfall als Administrator wiederholen.

  3. Nach dem Löschen von fntcache.dat ist der PC neu zu starten, was nun auch ordnungsgemäß funktionieren sollte.

  4. Über die Eingabeaufforderung (wieder cmd) "regedit.exe" eintippen, so gelangt man in den Registry-Editor.

  5. In der Registry ist der folgende Subkey zu suchen und anzuklicken: HKEY_LOCAL_MACHINE\Software\Microsoft\Windows NT\CurrentVersion\Fonts\

  6. Rechtsklick auf "Fonts" und "Exportieren" wählen. Einen beliebigen, aber eindeutigen (wieder auffindbaren) Dateinamen wählen und Speicherort auswählen.

  7. Im Registry-Subkey (in dem man sich gerade "befindet"), müssen nun alle Dateien gelöscht werden (Rechtsklick auf den jeweiligen Eintrag), die entweder einen vollständigen Pfad haben (z. B.: C:\Windows\ProgramFiles\. . .) oder auf .otf enden.

  8. Die automatisch wieder erstellte fntcache.dat-Datei muss nun erneut gelöscht werden (Siehe Punkt 2.).

  9. Nun müssen die vier bereits erwähnten Patches (2982791, 2970228, 2975719 und 2975331) deinstalliert werden, das geschieht über Programme und Features wie bei "Problem 2" beschrieben. Danach den Rechner neu starten.

  10. Die zuvor exportierte Registry-Datei (aus Schritt 6) muss nun rechtsgeklickt werden, über "Zusammenführen" (oberster Eintrag) werden die zuvor entfernten Registry-Werte wiederhergestellt.

Hattet Ihr mit dem Problem zu kämpfen? Habt ihr die fehlerhaften Patches deinstallieren können? Kann so etwas Mal passieren oder ist es ein absolutes No-Go? Wir freuen uns auf eure Meinungen und Hilfestellungen in Form eines (oder mehrerer) Kommentare.
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