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Xbox One ist wirtschaftlich ein Wackelkandidat

Trotz der gleich zu Beginn hohen Verkaufszahlen wird die neue Spielekonsole Xbox One in der ersten Zeit ein massives Verlustgeschäft für den Software-Konzern Microsoft bedeuten.
26.11.2013  15:03 Uhr
Direkt zum Verkaufsstart waren rund eine Million Bestellungen bei dem Unternehmen zusammengekommen. Schätzungen von Analysten zufolge sollen bis zum Jahresende bis zu 4,2 Millionen Konsolen verkauft werden können - auch wenn dies eine ehrgeizige Zielsetzung wäre - denn noch ist das Produkt nur in einer ausgewählten Zahl von Ländern zu haben und der Preis liegt über dem des Konkurrenten Playstation 4 von Sony. Laut den Finanzanalysten von Nomura Equity Research sei allerdings davon auszugehen, dass Microsoft über einen längeren Zeitraum keinen Gewinn aus dem Geschäft mit der neuen Spielekonsole schöpfen kann. Allein für dieses Geschäftsjahr rechnet man mit Verlusten von rund einer Milliarde Dollar. Allerdings wäre dies schon besser zu verkraften als die doppelte Summe, die hier vor einiger Zeit noch angenommen wurde.

Allerdings sieht Rick Sherlund von Nomura im Businessplan hinter der Xbox One einen ordentlichen Wackelkandidaten. Microsoft will hier neben dem klassischen Spielegeschäft vor allem auch punkten, indem man die Spielekonsole zu einem Entertainment-Zentrum ausbaut. Angesichts dessen, dass die Konkurrenz durch neue Plattformen im Spielebereich zunimmt, ist dies durchaus nachvollziehbar.

Aber, so Sherlund, werde die Xbox One wohl eher nicht zu einem signifikanten Player im Entertainment-Markt werden. Denn auch hier treffe sie auf einen harten Wettbewerb, in dem sich Smartphones und Tablets gerade erst beginnen zu etablieren und dabei zunehmend auch mit Fernsehern zusammenarbeiten.

Insofern geht der Analyst, der als ausgewiesener Experte für Microsofts Geschäfte gilt und mit Bill Gates befreundet ist, nicht davon aus, dass die Xbox One eine schnelle Hilfe dabei sein wird, dem Konzern bei den bevorstehenden Herausforderungen den Rücken freizuhalten. Das gilt insbesondere für die Übernahme der Handy-Sparte von Nokia, die Milliarden kostet und von der unklar ist, wie sie sich geschäftlich entwickeln wird.
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