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Moskau: Polizei sammelt Handy-Daten in der U-Bahn

Die Moskauer U-Bahn wird von der Polizei in Kürze mit zahlreichen Sensoren ausgerüstet, die in der Lage sind, Informationen über die Mobiltelefone der Passagiere zu sammeln. Offiziell heißt es, dass man damit gegen die häufigen Diebstähle der Geräte vorgehen will.
Moscow Metro
30.07.2013  15:24 Uhr
Wie die Nachrichtenagentur ITAR TASS meldet, erkläte der Chef der Moskauer Metro-Polizei Andrei Mokhov gegenüber der Zeitung Izvestia, dass die neuen Datensammler Teil des neuen Sicherheitssystems für die U-Bahn sind. Die Hauptaufgabe der Geräte ist Mokhov zufolge die Bekämpfung von Handydiebstählen. Sobald ein Passagier in die Reichweite eines der Lesegeräte gelangt, soll die SIM-Karte seines Telefons anhand einer bestimmten Nummer identifiziert werden. Sollte sich die Karte auf einer Liste von gestohlenen Geräten wiederfinden, verfolgt das System den Nutzer automatisch und informiert einen zuständigen Beamten.

Die Reichweite der Empfänger wird von Mokhov mit rund fünf Metern angegeben. Unter anderem wird im Fall einer Übereinstimmung mit einer als gestohlen gemeldeten SIM-Karte der Standort des jeweiligen Sensorgeräts übermittelt. Sollte der jeweilige Passagier von weiteren Sensoren erfasst werden, kann die Polizei ihn so verfolgen.

Durch die Erhebung von Standort und Zeitpunkt der Erfassung können die Behörden in der Folge ebenfalls vorliegende Videobilder von Überwachungskameras auswerten. Experten warnen nun, dass die Polizei das System auch zur Verfolgung bestimmter Telefone einsetzen könnte, um zum Beispiel unliebsamer Personen habhaft zu werden.

Dem Sprecher der Moskauer Metro-Polizei zufolge gibt es in Russland zwar gesetzliche Regelungen, die das Verfolgen bestimmter Personen ohne eine behördliche Erlaubnis untersagen. Weil die SIM-Karte eines Telefons rein rechtlich jedoch Eigentum des jeweiligen Mobilfunkanbieters bleibt, ist das neue Tracking-System seiner Auffassung nach gesetzeskonform.
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