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Alternative Energie: Lampe leuchtet via Handwärme

Googles Wettbewerb für naturwissenschaftlichen Nachwuchs "Google Science Fair" hat eine 15-jährige Preisträgerin hervorgebracht, die eine Taschenlampe ohne die bisher üblichen Wege der Energiezufuhr zum Leuchten bringt.
Windell Oskay
03.07.2013  12:48 Uhr
Ann Makosinski, von der St. Michaels University School im kanadischen Victoria, gehört mit ihrer Entwicklung zu den 15 Teilnehmern, die es unter den tausenden anderen aus über 100 Ländern ins Finale schafften und in den Google-Campus im kalifornischen Mountain View eingeladen sind. Dort findet nach Angaben des Suchmaschinenkonzerns im September die Preisverleihung und die Kürung des Siegers statt. Auch die Schülerin wird der Jury, die sich unter anderem aus verschiedenen Wissenschaftlern zusammensetzt, dort noch einmal ihre Erfindung präsentieren. Sie hat mit ihrem Interesse für alternative Formen der Energiegewinnung bereits mehrfach an der Veranstaltung teilgenommen, kam aber jetzt erstmals nach ganz oben, berichtete CBC News.

"Ich interessiere mich dafür, überschüssige Energien zu gewinnen, die uns umgeben, die wir aber nie nutzen", erklärte Makosinski ihre Arbeit. Dabei war sie unter anderem auf die so genannten Peltier-Elemente gestoßen, die bei Stromdurchfluss auf einer Seite kühlen und auf der anderen Seite wärmen. Üblicherweise werden diese Bauelemente dort eingesetzt, wo ein vollwertiges Klima-System keinen Platz hat, wie beispielsweise in Kühltaschen.

Die Schülerin kehrte den Effekt allerdings einfach um und nutzt Peltier-Elemente, um über die Herstellung eines Temperatur-Unterschiedes auf beiden Seiten Strom zu erzeugen. Bei Berechnungen, die sie vornahm, zeigte sich, dass die Wärme einer menschlichen Hand gegenüber der Umgebung dabei genug Energie hervorbringt, um LEDs in einer Taschenlampe zu betreiben.

Allerdings reichte die hergestellte Spannung, die von ihren auf eBay gekauften Bauteilen dafür nicht aus. Mit einigen Anpassungen an der Elektronik konnte die Schülerin das letztlich aber ändern. Wie Makosinski berichtete, waren dafür aber dann doch Monate an Berechnungen und Experimenten mit verschiedenen Bauteilen nötig, in denen es immer wieder Frust-Phasen gab, weil die Probleme als nicht lösbar erschienen.

Ihr gelang es letztlich Taschenlampen zu konstruieren, die vor allem in kälteren Umgebungen gut einsetzbar sind. Bei einer Umgebungstemperatur von 10 Grad Celsius genügt der Temperaturunterschied zur Hand für einen ausreichenden Lichtschein über 20 Minuten hinweg. Fällt die Temperatur auf 5 Grad, scheint die Lampe noch einmal deutlich heller. Entsprechende Lampen können beispielsweise in Regionen sinnvoll eingesetzt werden, in denen sie beispielsweise für Notfälle längere Zeit gelagert werden sollen und Batterien eher eine unzuverlässige Energiequelle sind.
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