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Bill Gates über riesige Displays, Steve Jobs & WinFS

Microsoft-Gründer Bill Gates hat sich gestern im Rahmen einer Frage-Antwort-Stunde beim Portal Reddit zu diversen Themen geäußert. Unter anderem verriet er, bei welchem Produkt er es am meisten bereute, dass man sich gegen eine Markteinführung entschied.
Microsoft
12.02.2013  14:48 Uhr
Während der Beantwortung der Fragen nutzte Gates nach eigenen Angaben einen riesigen 80-Zoll-Touchscreen, der inzwischen von Microsoft aufgekauften Firma Perceptive Pixel - mit Windows 8 im Desktop-Modus. Gleichzeitig verwendete er auch eines der neuen Surface Pro-Tablets, das er vor einer Woche erhalten hat.
Bill Gates Reddit IAmA
Bill Gates vor seinem 80-Zoll-Bildschirm beim Reddit IAmA

Bisher sei er mit dem neuen auf Windows 8 basierenden Tablet sehr zufrieden. Mit Blick auf das Riesen-Display von Perceptive Pixel kündigte er an, dass die Preise derartiger Produkte bald sinken würden. Außerdem geht er davon aus, dass solche Touchscreens bald "den Nutzer umgeben", also auf diversen Oberflächen realisiert werden können.

Auf die Frage, bei welchem Produkt ein Verzicht auf dessen Markteinführung für ihn am enttäuschendsten war, sagte Gates, dass es sich um WinFS handele. Dieses neuartige Dateisystem sollte schon mit Windows Vista eingeführt werden, war aber wie das Betriebssystem selbst laut Gates "weit vor seiner Zeit". Es habe sich dabei um eine "umfangreiche Datenbank als Speicher für das Client-System und die Cloud" gehandelt.

Das Konzept dahinter werde in Zukunft wieder auftreten, weil künftige Cloud-Speicher umfangreiche Funktionen bieten sollen, statt nur zur Ablage von ein paar Dateien zu dienen. Künftig würden auf dem Client nur noch Teile der größtenteils im Internet abgelegten Daten eines Nutzers vorgehalten, wobei stets der Kontext berücksichtigt wird. Gates stellte also eine Zukunft in Aussicht, in der ein Client-PC oder ein anders Gerät je nach Bedarf die vom Nutzer für bestimmte Aufgaben benötigten Daten aus dem Cloud-Speicher lädt und Teile davon lokal vorhält.

Gates ging auch darauf ein wie wir seiner Meinung nach in Zukunft mit "Computern" umgehen werden. Von den heute aufkommenden Trends würden sich vor allem Roboter, allgegenwärtige Bildschirme und Sprachsteuerung durchsetzen, um die Verwendung von "Computern" in Zukunft zu bestimmen. Sobald die zum "Sehen, Hören und Lesen" nötigen neuen Technologien ausgereift seien, werden sie die Art der Interaktion massiv beeinflussen, so seine Prognose.

Gates beanspruchte auch für sich, erheblich zum Erfolg von Apples Mac beigetragen zu haben. Er und Apple-Gründer Steve Jobs hätten einander respektiert. Das größte Projekt, an dem man gemeinsam gearbeitet habe, sei der Mac gewesen, weil Microsoft seinerseits mehr Mitarbeiter für das Vorhaben einsetzte, um die passende Software zu schaffen, als Apple selbst. Er habe sich regelmäßig mit Jobs getroffen und häufiger einen Nachmittag mit dem Apple-Chef verbracht, bevor er "tragischerweise" starb.

Er selbst habe übrigens im Alltag fast ausschließlich Windows-Geräte im Einsatz, doch immer wieder auch mit Apple-Produkten zu tun. So habe er im Lauf der Zeit alle Apple-Geräte zumindest ausprobiert, auch weil Microsoft viele seiner Anwendungen auch für den Mac anbietet.

Windows 8 nannte Gates einen großen Fortschritt für Windows, von dem die Nutzer künftig immer stärker profitieren werden, weil mehr "großartige Software und Hardware" auf den Markt kommt. Generell sei ihm Windows 8 lieber als Windows 7, so Gates mit Bezug auf die Versionsnummer - "mehr ist besser".

Was seinen beruflichen Werdegang betrifft, sagte Gates, dass er heute nicht wirklich wisse, welche Alternativen es zu seiner Laufbahn im IT-Bereich gegeben hätte, wenn Mikroprozessoren nie entwickelt worden wären. Wahrscheinlich hätte er sich für eine Arbeit im Bereich der Theoretischen Mathematik oder Medizin entschieden, sagte er.
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