RTL-Manager Marc Schröder
Als Gründe für die (offenbar schon weit fortgeschrittenen) Pläne werden zwei Faktoren angegeben: politische Unsicherheit hinsichtlich der Planung und das Fehlen eines "belastbaren Geschäftsmodells." Zweiteres meint natürlich, dass sich Antennen-TV für die RTL-Gruppe nicht rechnet. Die terrestrische Verbreitung koste laut Marc Schröder "30 Mal" so viel wie die Übertragung via Satellit, wenn man die Kosten in Relation zu den erreichten Haushalten stellt.
Denn nach RTL-Angaben hatte man im Vorjahr im Schnitt gerade einmal einen Anteil von 4,2 Prozent, die per Antenne die Programme der Kölner Sendegruppe empfangen - die verbleibenden 95,8 Prozent erreicht man mittels Kabel, Satellit oder Internet.
Der Politik wirft Schröder vor, dass diese den Sendern keiner Planungssicherheit bieten könne: Die digitalen Frequenzen hätten "große Begehrlichkeiten" bei den Telekommunikationskonzernen geweckt, so der RTL-Manager. Gleichzeitig sieht Schröder aber bei Ländern und im Bundeswirtschaftsministerium keine Chance für eine langfristige Zusicherung der (teuren) digitalen Frequenzen.