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RTL plant Ausstieg aus terrestrischem Digital-TV

Die Sendegruppe RTL soll laut einem Medienbericht planen, aus dem terrestrischen digitalen Fernsehen, also über Antenne, auszusteigen. Als Grund wird angegeben, dass man derzeit finanziell und politisch keine Möglichkeit für die Fortführung einer DVB-T-Übertragung sehe.
hff-muenchen.de
17.01.2013  12:39 Uhr
Wie die Medien-Branchenseite 'W&V' (via 'Heise') unter Berufung auf den für strategische Unternehmensentwicklung verantwortlichen RTL-Manager und -Geschäftsführer Marc Schröder berichtet, wird man die Sender des Konzerns vermutlich schon bald nicht mehr über die Hausantenne empfangen können. Die aktuellen Überlegungen sehen vor, dass zunächst am 1. Juni 2013 die DVB-T-Übertragung der Sender RTL, Vox, Super RTL und RTL 2 im Großraum München eingestellt wird. Ab dem nächsten Jahr soll die terrestrische Verbreitung dann bundesweit abgeschafft werden. Ende 2014 würde es dann schließlich auch noch der Nachrichtensender n-tv aus dem Berliner "Netz" fliegen, da zu diesem Zeitpunkt die entsprechenden Verträge enden. Betroffen wären von einem DVB-T-Ausstieg RTLs etwa 1,2 Millionen Haushalte.

RTL-Manager Marc Schröder
RTL-Manager Marc Schröder

Als Gründe für die (offenbar schon weit fortgeschrittenen) Pläne werden zwei Faktoren angegeben: politische Unsicherheit hinsichtlich der Planung und das Fehlen eines "belastbaren Geschäftsmodells." Zweiteres meint natürlich, dass sich Antennen-TV für die RTL-Gruppe nicht rechnet. Die terrestrische Verbreitung koste laut Marc Schröder "30 Mal" so viel wie die Übertragung via Satellit, wenn man die Kosten in Relation zu den erreichten Haushalten stellt.

Denn nach RTL-Angaben hatte man im Vorjahr im Schnitt gerade einmal einen Anteil von 4,2 Prozent, die per Antenne die Programme der Kölner Sendegruppe empfangen - die verbleibenden 95,8 Prozent erreicht man mittels Kabel, Satellit oder Internet.

Der Politik wirft Schröder vor, dass diese den Sendern keiner Planungssicherheit bieten könne: Die digitalen Frequenzen hätten "große Begehrlichkeiten" bei den Telekommunikationskonzernen geweckt, so der RTL-Manager. Gleichzeitig sieht Schröder aber bei Ländern und im Bundeswirtschaftsministerium keine Chance für eine langfristige Zusicherung der (teuren) digitalen Frequenzen.
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