"Regulierung kann Innovation voranbringen", sagte Lo. Aber auch eine engere Zusammenarbeit zwischen der öffentlichen Hand und der Wirtschaft kann helfen, den Ausbau der Infrastruktur zu beschleunigen. Als Beispiel nannte Lo hierfür die Möglichkeit, den privaten Netzbetreibern leichteren Zugang zu öffentlichen Infrastrukturen zu gewähren, um Glasfasernetze billiger verlegt zu bekommen.
Auch bei der Vermittlung zu anderen Branchen könnte die Politik helfend eingreifen. In einigen Ländern wäre es seiner Ansicht nach beispielsweise von Vorteil, wenn die Provider mit ihren Kabeln auch die Masten der Stromversorger mitbenutzen könnten. In einigen Bereichen würde es den Netzausbau schon schlicht voranbringen, wenn einige Baubeschränkungen gelockert würden, so Lo.
Hintergrund für Los Drängen sind offenbar Anwendungen, die Google gern bereitstellen würde, für die es aber noch zu wenige sehr schnelle Internet-Anbindungen gibt. "Es geht uns darum, das Web voranzubringen. Wir haben aber Produktmanager, die sehr frustriert sind. Sie haben Anwendungen, die nicht funktionieren, weil sie nicht auf ausreichend Geschwindigkeit zurückgreifen können", sagte der Google-Manager.
Der Konzern war zuletzt selbst vorgeprescht und hatte begonnen, in den USA ein Glasfasernetz aufzubauen. Daran wurden inzwischen erste Kommunen angeschlossen. Hier erhalten die Nutzer direkt einen Anschluss mit jeweils einem Gigabit pro Sekunde im Down- und Upstream. Während die meisten traditionellen Netzbetreiber mit schnellen Downloads werben und nur wenig Upload-Bandbreite bereitstellen, stellte Lo klar: "Wir sind überzeugt, dass die Uplink-Kapazität die echte Killer-Applikation ist."