Piratenpartei: So schwer war es letztlich nicht
Wahlsieger ist die SPD. Die Partei um den regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit erreichte laut ARD 28,4 Prozent. Die CDU kam auf 23,2 Prozent, die Grünen auf 17,5 Prozent und die Linke auf 11,7 Prozent. Eine Klatsche gab es für FDP, die mit 1,8 Prozent deutlich den Einzug ins Stadtparlament verpasste.
Für die 2006 gegründete Piratenpartei, die unter dem Motto "Wir streiten für Freiheiten und Bürgerrechte in der Informationsgesellschaft, gegen Überwachung und Zensur und für Transparenz und ein faires Urheberrecht" angetreten war, ist das Ergebnis natürlich höchst erfreulich.
Piraten-PR
In den Wochen vor der Wahl haben die Piraten, die sich zum ersten Mal in Berlin einer Wahl zum Abgeordnetenhauswahl gestellt haben, bei den "Großen" für viel Irritation gesorgt. Abfällige Bemerkungen von Klaus Wowereit ("Die Menschen sollten sich sehr gut überlegen, ob sie aus reinem Protest für eine Partei stimmen, die ihren Spitzenkandidaten durch Los bestimmt und zu den wesentlichen gesellschaftlichen Themen ein völlig unklares Profil hat") und Renate Künast ("Auch Piraten kann man resozialisieren") hatten im Vorfeld die Politneulinge erst recht ins Rampenlicht geführt. Offenbar konnten auch diese Aussagen die Wähler der Piraten an diesem grauen regnerischen Sonntag an die Wahlurnen locken.
Die Piratenpartei hat ihren Ursprung in Schweden, Gründung und Name stehen im Zusammenhang mit der Anti-Copyright-Organisation Piratbyrån, Den bisher größten Erfolg konnte die Partei 2009 erzielen: Sie zog bei der Europawahl mit 7,1 Prozent der schwedischen Wählerstimmen ins Europaparlament ein und eroberte in Straßburg zwei Sitze.
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