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Google-Mitarbeiter spionierte jugendliche User aus

Der Suchmaschinenbetreiber und Webdienste-Anbieter Google hat laut einem Bericht des Magazins 'Gawker' im Sommer einen Mitarbeiter gefeuert, weil dieser sich angeblich unberechtigt Zugang zu Nutzerkonten verschaffte, um an Daten von vier Jugendlichen zu gelangen und ihnen nachzustellen.
15.09.2010  10:22 Uhr
Der 27-Jährige war dem Bericht zufolge als Site Reliability Engineer (SRE) für die Wartung von Googles Diensten zuständig und erhielt so auch Zugriff auf Nutzerinformationen. Gawker will von anonymen Quellen erfahren haben, dass die Belästigungen, die nicht sexueller Natur waren, Monate andauerten, bevor Vorgesetzte informiert und daraufhin aktiv wurden. Der Google-Mitarbeiter soll in mindestens vier Fällen die Nutzerkonten von Minderjährigen ohne deren Zustimmung ausspioniert haben, darunter der Account eines 15-Jährigen, mit dem er sich zuvor angefreundet hatte. Der Ingenieur verschaffte sich unter anderem Einblick in Gesprächsprotokolle von Google Voice, nachdem der Junge sich geweigert hatte, ihm den Namen seiner neuen Freundin zu nennen.

Nachdem der Google-Entwickler sich unberechtigt den Namen und die Telefonnummer des Mädchens verschafft hatte, drohte er dem Jungen damit, sie anzurufen. In anderen Fällen soll er seinen Zugriff auf Kontaktlisten und Chat-Mitschnitte missbraucht und darüber hinaus eine Sperrung seines Kontakts durch einen Nutzer rückgängig gemacht haben.

Google machte bisher nur spärliche Angaben zu dem Fall. Das Unternehmen teilte lediglich mit, dass man den Mitarbeiter wegen der Verletzung strikter interner Vorgaben zum Schutz der Privatsphäre der Nutzer entlassen habe. Generell sei es aber notwendig, dass einige Mitarbeiter Zugriff auf die Konten von Nutzern haben, um die Google-Dienste fehlerfrei betreiben zu können.
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