Da Apple zuvor bei der In-App-Buchung eines Netflix-Abos 30 Prozent im ersten und 15 Prozent an Provisionen in den Folgejahren einstrich, wollte das Unternehmen diese Entwicklung nicht einfach hinnehmen.
Gab es "Strafmaßnahmen"?
Carson Oliver, Business Management Director des App Stores, verschickte im Februar 2018 eine Rund-Mail mit den Plänen von Netflix und fragte bei seinen Kollegen an, ob Apple "Strafmaßnahmen" gegen den Streaming-Dienst ergreifen sollte. Obwohl nicht klar wird, ob entsprechende Schritte tatsächlich eingeleitet wurden, steht zumindest fest, dass sich Netflix nicht beirren ließ. Bevor die In-App-Kaufoptionen ganz abgeschafft wurden, entwarf Apple in einem letzten Versuch eine vollständige Präsentation, um die Bedenken von Netflix zu adressieren, mögliche Lösungswege aufzuzeigen und den Streaming-Riesen schlussendlich davon zu überzeugen, weiterhin an dem bisherigen Modell festzuhalten.Unter anderem sollte Netflix noch größer beworben werden und koordinierte Funktionen für iOS und Apple TV, ausgewählte Vorteile wie Zahlungsflexibilität oder die Installation der App auf Apple-Geräten in den Apple Stores erhalten. Zudem wurde in Aussicht gestellt, ein Netflix-Abo im Paket mit anderen Apple-Produkten zu verkaufen - vergeblich.
Wer Netflix heute auf einem iPhone oder iPad in Anspruch nehmen möchte, muss sich zuerst im Internet anmelden - woran Apple nichts verdient. Im Gegenzug ist Netflix einer der wenigen führenden Streaming-Dienste, die nicht in der Apple-TV-App integriert sind.