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Haftstrafe für Verkäufer gestohlener Zugänge zu Netflix, Spotify uvm.

Zuletzt gab es viel Aufregung, dass Netflix schärfer gegen Nutzer vor­ge­hen will, die sich Konten teilen. Viele wunderten sich, warum und wie Netflix das Teilen von Kontodaten im Kreis der Familie verhindern will. Doch darum geht es nicht wirklich, wie auch der folgende Fall zeigt.
27.04.2021  17:12 Uhr
Streaming ist längst ein dominanter Teil unseres Medienkonsums und der legale Zugriff auf Musik, Filme, Serien und Spiele ist auch ein wichtiges Werkzeug im Kampf gegen Piraterie. Doch viele können oder wollen sich diese Dienste nach wie vor nicht leisten, jedenfalls nicht zum vollen Preis. Das liegt auch daran, dass der Markt zunehmend fragmentiert, man also immer mehr Abos braucht, um die Inhalte zu sehen, die einen interessieren. Die Folge ist, dass sich eine blühende Schattenwirtschaft entwickelt hat, bei der Zugangs­daten zu allen nur denkbaren Diensten gehandelt werden. Man muss natürlich nicht extra erwähnen, dass diese aus zumindest dubiosen Quellen stammen. Oder im Klartext: Derartige Zugänge sind in den meisten Fällen gestohlen.

Für eine Handvoll Dollar

Wie TorrentFreak berichtet, hat das zum Aufstieg so genannter "Account Generator"-Seiten geführt. Dort bekommt man für einige wenige Dollar pro Jahr Zugang zu einer ganzen Reihe an sich kostenpflichtiger Dienste. Die Kosten für Seiten wie WickedGen sind so gering, dass jeder, der sich dort ein Abo holt, wissen muss(te), dass die Zugangsdaten aus dubioser bzw. illegaler Quelle stammen.

Im Fall von WickedGen bekamen Abonnenten Zugang zu Film- und Serien-Diensten wie Netflix, Amazon, Hulu, HBO Now sowie Sportangeboten wie NBA League Pass, NFL Game Pass, UFC Fight Pass, WWE Network und noch viele andere mehr. Auch Musik und Gaming waren an Bord, hier wurden Spotify, Deezer und Tidal sowie Xbox Live und EA Origin angeboten.

Die Ermittlungen zu WickedGen reichen auf das Jahr 2018 zurück und 2019 wurde ein Australier verhaftet. Dieser wurde verdächtigt, für insgesamt vier solche Dienste verantwortlich zu sein. Der 23-Jährige wurde nun zu einer 26-monatigen Haftstrafe verurteilt und im Zuge der Verhandlung wurde auch bekannt, dass das Geschäft auch mehr als lukrativ war: So hatten die vier Seiten mehr als 150.000 registrierte Nutzer, rund 86.000 Abos wurden abgeschlossen.
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