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Apple sorgt für Öko-Revolution in der Aluminium-Industrie

Die Produktion von Aluminium ist einer der umweltschädlichsten in­dus­tri­el­len Prozesse überhaupt. Hier könnte es aber bald deutliche Ver­än­de­run­gen geben. Der ausschlaggebende Faktor hierfür ist der Computer­kon­zern Apple, wie Bloomberg berichtet.
22.04.2021  13:51 Uhr
Die beiden größten Aluminium-Produzenten der Welt sind Alcoa und die Rio Tinto Group. Beiden Herstellern ist schon lange klar, dass die bisherigen Produktionsverfahren nicht auf ewig zu halten sind. Das größte Problem ist der enorme Energiebedarf, der bei der Gewinnung von Aluminum benötigt wird, das in der Natur nie in reiner Form vorkommt. Hier wird aus dem abgebauten Mineral Bauxit erst einmal das Aluminiumoxid herausgelöst. Dieses wird dann bei 950 Grad Celsius geschmolzen und unter einer angelegten Spannung das Aluminum aus der nun flüssigen Lösung abgeschieden. Im gesamten Fertigungsverfahren wird ein gigantischer Klima-Fußabdruck generiert, denn, auch wenn man komplett auf regenerative Energien setzt, bringt die Reaktion bei der Elektrolyse große CO2-Mengen hervor. Da absehbar war, dass die Klimafolgekosten beispielsweise in Form von CO2-Abgaben zunehmend eingepreist werden, drohten entsprechende Verteuerungen des wichtigen Metalls. Daher forschen die Hersteller schon lange an umweltfreundlicheren Verfahren, kamen aber lange nicht weiter. Das änderte sich allerdings, als Apple Vertreter der beiden Konzerne nach Cupertino holte.

Apples führende Hand

Denn der Computerkonzern arbeitet schon länger daran, seine Produkte umweltschonend zu gestalten. Und allein das vielseitig eingesetzte Aluminium könnte jeden Plan, in einigen Jahren klimaneutral zu werden, einen Strich durch die Rechnung machen. Und in der Branche hat Apple durchaus auch einiges Gewicht, da das Unternehmen mit einer Abnahmemenge von 15.000 Tonnen pro Jahr durchaus zu den wichtigen Kunden gehört.

Als Apple die Regie in der Frage übernahm, stellte sich heraus, dass die beiden großen Produzenten zwar jeweils auf einem guten Weg waren, allein aber nicht so recht weiterkamen. "Wir hatten den Motor, aber keine Räder und keine Chassis", erklärte Alcoa-Technologiechef David DeYoung. Es zeigte sich allerdings, dass Rio Tinto im Grunde genau die anderen Elemente des neuen Verfahrens entwickelt hatte und man die beiden Forscherteams im Grunde nur noch zusammenbringen musste.

Das Ergebnis war ein Joint Venture mit dem Namen Elysis, in das beide Hersteller ihre Technologien einbrachten und das eine Anschub-Investition von Apple bekam. Die neue Firma kann nun so genanntes grünes Aluminium produzieren, bei dessen Herstellung kein Kohlendioxid mehr aus dem direkten Prozess freigesetzt wird. Stattdessen bleibt nun nur noch Sauerstoff übrig. Weiterhin sind die Kosten geringer, da die eingesetzten Systeme weniger korrosionsanfällig sind. Immerhin 15 Prozent werden hier eingespart. Elysis beginnt jetzt damit, die ersten kommerziell genutzten Anlagen in Kanada in Betrieb zu nehmen.

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