Der Film trägt den Titel "Khraniteli" und es wird im Vorspann hinlänglich darauf verwiesen, dass er auf dem Werk J.R.R. Tolkiens basiert. Die Filmmusik wurde von einer Band namens Akvarium beigesteuert. Nach allem, was derzeit bekannt ist, kam es nur zu einer einzigen Ausstrahlung im sowjetischen Fernsehen, anschließend verschwand die Produktion in den Archiven von Fernsehen Leningrad.
Auf YouTube ansehen
Dessen Nachfolger 5TV hat den Film jetzt in zwei Teilen auf YouTube bereitgestellt. Damit dürfte der Sender vor allem auch jene Fans glücklich machen, die vage etwas von der Existenz der Fassung wussten, sie aber trotz einer intensiven Suche in diversen Archiven nie ausfindig machen konnten.
Ungewöhnliche Umsetzung
In der Sowjetunion war das Werk Tolkiens kaum zu bekommen. Bis heute ist allerdings nicht geklärt, woran die genau lag. Manche vermuten, dass die Handlung den Zensoren nicht passte - immerhin stellt sich hier ein Bündnis aller Völker gegen eine Bedrohung aus dem Osten. Andere geben eher der Sprache die Schuld. Immerhin hat der Linguist Tolkien hier ein Werk hinterlassen, das sich nur schwer ohne Verluste ins Russische übertragen lässt.Fest steht allerdings, dass es ein generelles Verbot nicht gab und viele Menschen in der Sowjetunion durchaus etwas mit dem Stoff anzufangen wussten. Immerhin wurde auch schon 1985 eine Verfilmung des Vorgängers "The Hobbit" produziert, für die man unter anderem die Ballett-Tänzer des Mariinsky-Theaters einspannte. Dies wurde allerdings von Vielen als einzige bekannt Tolkien-Umsetzung in der Sowjetunion angesehen, bis nun Khraniteli auf YouTube verfügbar gemacht wurde. Dort sammelte die Fassung trotz ihrer nicht gerade hohen Qualität binnen kurzer Zeit hunderttausende Abrufe.