Aktuelle Ermittlungen wegen Wettbetrugs und Manipulation im E-Sports-Shooter
Counter-Strike: Global Offensive erreichen eine neue Größenordnung. Da außenstehende Syndikate involviert sein sollen, nimmt sich nun sogar das FBI den Fällen an.
Der Shooter Counter-Strike: Global Offensive aus dem Hause Valve zählt seit Jahren zu den größten E-Sports-Titeln. Die einstige Half-Life-Mod in ihren kompetitiven Iterationen Counter-Strike 1.6, Counter-Strike: Source und momentan Counter-Strike: Global Offensive wurde immer wieder von kleineren und größeren Betrugs-Skandalen heimgesucht. Aktuelle Ermittlungen bezüglich Wettmanipulation fördern jedoch Verbindungen zum organisierten Verbrechen zu Tage - und rufen die zentrale Sicherheitsbehörde der USA, das Federal Bureau of Investigation (FBI) auf den Plan.
Ian Smith, Chef der gegen Betrug im E-Sports kämpfenden Esports Integrity Commission (ESIC), äußerte sich vor wenigen Tagen in einem
Interview mit dem YouTuber slash32 zu den aktuellen Fällen. Im Laufe der Ermittlungen sei man demnach auch auf Vergehen gestoßen, die in ihrer Größe und Organisation selbst für Behörden wie das FBI von Bedeutung sind.
Syndikate bestechen Spieler
"Wir haben eine fokussierte Ermittlung, in der wir wirklich gute Beweise haben, von Discord, verschiedenen Chatlogs, Screenshots, Aufnahmen von Spielern, die wir eine lange Zeit sperren werden", so Smith. "Aber das ist Teil einer weitaus größeren Ermittlung, die unglücklicherweise länger dauern wird. Es gab unter einer relativ kleinen, aber signifikanten Gruppe über lange Zeit organisierte, manipulierte Matches in der nordamerikanischen MDL (Mountain Dew League)." Dass nun sogar das FBI involviert ist, liege daran, dass einige Spieler von außenstehenden Syndikaten bestochen worden seien, um den Ausgang der Partien zu beeinflussen.
Bereits im August 2019 wurden 6 australische Spieler wegen Manipulation von Wetten verhaftet. Auch hier arbeitete die ESIC mit den Behörden zusammen, denn in Australien ist Wettbetrug ein Verbrechen, das mit einer Gefängnisstrafe geahndet werden kann. Fünf der Spieler sehen sich mit bis zu 10 Jahren Haft konfrontiert.