Wie Bloomberg berichtet, hat sich Activision Blizzard, der umsatzstärkste Spiele-Publisher der Welt, am gestrigen Dienstag von etwa 50 Mitarbeitern getrennt. Das klingt nach einer Reaktion auf "normale" Pandemie-bedingte wirtschaftliche Schwierigkeiten, denn die Betroffenen waren vor allem im Bereich E-Sport und Live-Events tätig.
Das "Problem" dabei: Activision Blizzard konnte sich zuletzt über Rekordumsätze freuen, zu einem wesentlichen Teil waren dafür Call of Duty bzw. der Free-to-Play-Ableger Warzone verantwortlich. Bei der Bekanntgabe gab es von CEO Bobby Kotick seinerzeit viel Lob für seine Untergebenen: "In einem Jahr voller Widrigkeiten waren unsere außergewöhnlichen Mitarbeiter entschlossen, unseren 400 Millionen Spielern auf der ganzen Welt Anschluss und Freude zu bieten. Sie haben dies erreicht und gleichzeitig Rekordergebnisse für unsere Aktionäre erwirtschaftet. Unter schwierigen Umständen, aber mit der gleichen Überzeugung und Fokussierung, werden sie dies auch 2021 tun."
Für die nun Entlassenen klingt das sicherlich wie Hohn. Mehr als das: Die Entlassenen bekommen zwar eine Abfindung in Höhe von drei Monatsgehältern und Krankenversicherung für die nächsten zwölf Monate, aber auch einen Battle.net-Geschenkgutschein in Höhe von 200 Dollar.
Rekordbonus mit Schlupflöchern
Das alles wäre unter normalen Umständen kaum der Rede wert, allerdings wurde fast zeitgleich bekannt, dass CEO Kotick eine Rekord-Bonuszahlung von 200 Millionen Dollar erhält. Das kommt nicht nur bei der Belegschaft alles andere als gut an, sondern auch bei Anlegern. Wie GameSpot berichtet (via derStandard), kritisierte CtW Investment den Chef des Publishers scharf und warf diesem vor, bei seinem Bonus auch vertragliche Schlupflöcher ausgenutzt zu haben.CtW ist der Ansicht, dass nicht unbedingt Koticks Leistungen an Führungskraft für die jüngsten Erfolge verantwortlich waren, sondern vor allem der Umstand, dass Gaming in Zeiten von Corona-Lockdowns für viele Menschen eine wichtige Freizeitbeschäftigung war.