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Play Store: Auch Google rückt jetzt vom kritisierten 30%-Modell ab

Entwickler werden zukünftig auch wesentlich weniger Provision an den Plattform-Betreiber abgeben müssen, wenn sie ihre Anwendungen für Android vertreiben. Google folgt nun dem Beispiel Apples und halbiert die Forderungen im Play Store.
17.03.2021  08:30 Uhr
Im Kern übernimmt Google zukünftig das Modell, das Apple bereits Ende letzten Jahres startete: Statt der bisherigen 30 Prozent, die man bei Verkäufen über die zentrale Download-Plattform der Android-Plattform einforderte, sollen bald nur noch 15 Prozent verlangt werden. Dies gilt zumindest für Umsätze bis zu einer Million Dollar. Die Einnahmen für jeden Dollar, der darüber hinaus verdient wird, wird bei Google ebenfalls wieder mit 30 Prozent Provision berechnet. Die Umsatzmarke gilt dabei für die Einnahmen, die in einem Jahr generiert werden. Wie das Unternehmen mitteilte, kommen nur recht wenige Entwickler überhaupt in die Nähe eines solchen Betrages. Rund 99 Prozent bleiben unter einer Million Dollar Umsatz und lediglich ein sehr kleiner Teil der Anbieter gehört zu den erfolgreichen Großverdienern im Play Store.

Unterschied im Detail

Und für die umsatzstärkeren Entwickler gibt es einen wichtigen Unterschied zu Apples iOS: Die erste Million bleibt bei Google auf jeden Fall auf der niedrigen Provisionsstufe. Bei Apple wird man hingegen komplett auf die 30 Prozent hoch­ge­stuft, sobald auch nur ein Dollar über der Grenze verdient wird. Dieser feine Un­ter­schied macht am Ende immerhin 150.000 Dollar aus. Die ganze Änderung tritt für Ent­wick­ler, die Apps im Play Store anbieten, ab dem kom­men­den Juli in Kraft.

Die Provisionen für die App-Entwickler sind in den letzten Jahren zunehmend in die Kritik geraten. Lange war das Modell für viele - insbesondere kleinere - Entwickler ein recht gutes Angebot, da der Plattformbetreiber für seinen Anteil quasi die gesamte Abrechnung gegenüber den Nutzern und dem damit verbundenen Kunden-Support übernahm. Dies würde vor allem in kleinen Startups ansonsten enorme Ressourcen binden. Der pauschale Umgang mit den Provisionen war aber auch schwierig. Insbesondere aber Anbieter mit größerem Kundenstamm, die ohnehin über eigene Abteilungen für den Umgang mit Kunden und die Buchhaltung verfügen und auch Premium-Abos verkaufen, legten hier ordentlich drauf. Doch die Änderungen werden ausgerechnet diese am wenigsten betreffen.

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