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Mega-Blackouts verhindern: Tesla baut 100MW-Akkuspeicher in Texas

Tesla und Konzerngründer Elon Musk sind hinsichtlich eines aktuellen Pro­jekts überraschend zurückhaltend: Das Unternehmen baut in Texas einen großen Energiespeicher, um Situationen wie vor einigen Wochen zukünftig zu verhindern.
09.03.2021  12:07 Uhr
Ein überraschend starker Kälteeinbruch hatte in dem südlichen Bundesstaat der USA für Frost und Schnee gesorgt. Die Infrastruktur in der Region ist darauf überhaupt nicht aus­ge­legt und so brach das Stromnetz fast komplett zusammen, als einerseits Elektro­hei­zun­gen in großen Mengen angeschaltet wurden und die Erdgas- und Wind-Kraftwerke mit Ausfällen zu kämpfen hatten. Solche Probleme, aber auch kleinere Schwankungen in zukünftigen Stromnetzen mit einem Mix an dezentral erzeugtem Strom aus regenerativen Quellen, können mit Grid-Speichern, die kurzfristig zugeschaltet werden, abgefangen werden. Tesla baut nun ein solches System auf Basis von Akkus in der Nähe von Houston. Dieses soll bei Bedarf binnen kurzer Zeit bis zu 100 Megawatt ins Stromnetz einspeisen können - über welchen Zeitraum ist bisher allerdings unklar, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet.

Schnelle Reaktionen

In den meisten Fällen muss diese Ver­sor­gungs­leis­tung auch nicht besonders lange aufrecht­ erhalten werden. Es geht vielmehr darum, bei kurzfristigen Schwankungen schnell eingreifen zu können, bis andere Maßnahmen greifen - wie etwa das Anfahren von Backup-Systemen, was durchaus einige Stunden dauern kann. Ein Akku-Speichersystem ähnlicher Größe hat Tesla auch schon in Südaustralien gebaut, wo über­schüs­si­ge Energie aus Windkraft-Anlagen vor­ge­hal­ten wird.

Das Engagement Teslas in dem Bereich ist nicht ungewöhnlich. Immerhin handelt es sich bei dem Unternehmen von Beginn an um mehr als einen reinen Produzenten von Elektroautos. Musk setzt schon immer auf ein Gesamtkonzept für die Umsetzung der Energiewende im Mobilitätsbereich - daher bietet das Unternehmen auch Solardächer für die Stromtankstelle in der eigenen Garage an und arbeitet eben auch mit bei der Weiterentwicklung der Stromnetze.

Bemerkenswert ist hier eher die Zurückhaltung Musks, der eigentlich eher dafür bekannt ist, mit solchen Projekten schnell an die Öffentlichkeit zu gehen und die PR-Trommel ordentlich zu rühren. Bisher wird der Name Tesla aus dem Projekt aber komplett herausgehalten. Am Bauplatz sieht man auch lediglich einen Verweis auf Gambit Energy Storage, was sich nur durch einen Blick in die Behördenregister als Tochter des Musk-Konzerns herausstellt. Möglich, dass dem Unternehmer klar ist, dass hier schnell der Eindruck entstehen kann, dass die kürzliche Krise nur zu Werbezwecken missbraucht wird. Anfang Juni soll die Anlage betriebsbereit und spätestens dann dürfte mehr zu erfahren sein.

Siehe auch: Teslas weltgrößte Batterie verhindert Mega-Stromausfall in Australien
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