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Windows 10: Käufer von Billig-Keys werden zur Polizei vorgeladen

Es ist verlockend, wenn man für Windows nicht mehr als 100 Euro bezahlt, sondern sich auf eBay und Co. für einen Bruchteil davon einen Key holen kann. Doch die Quelle dieser Lizenzen ist meist dubios bis illegal und immer wieder ein Fall für die Staatsanwaltschaft.
01.03.2021  17:51 Uhr
Denn wie Tarnkappe berichtet (via Dr. Windows), erhalten dieser Tage viele Käufer der­ar­tiger Lizenzschlüssel (für Windows 10 und älter) Vorladungen von der Staatsanwalt­schaft. Sie werden aufgefordert, bei der lokalen Polizeidienststelle auszusagen. Etwas kurios ist, dass die Fälle bzw. eBay-Key-Käufe teilweise mehr als zehn Jahre zurückliegen. Der Vorwurf, mit dem die Betroffenen zum Erscheinen gebeten werden, klingt schwer­wie­gend: Denn in den Schreiben werden den Empfängern "leichtfertige Geldwäsche" sowie "strafbare Ur­he­ber­rechts­ver­let­zungen" vorgeworfen. Laut Tarnkappe sei der Zweck dieser Aussagen, dass sich die Nutzer selbst belasten.

Das Argument: Die Käufer hätten wissen müssen, dass es bei derart niedrigen Preisen von nur einigen wenigen Euro nicht mit rechten Dingen zugehen kann. Die Frage ist: Muss man dort tatsächlich hingehen und sich selbst belasten? Dies können und wollen wir nicht be­ant­worten, Günter Born verweist in diesem Zusammenhang aber auf Seiten von Anwälten, die sich dem Thema widmen.

Aussage zunächst verweigern

So schreibt etwa Kläner Rechtsanwälte: "Bes­ten­falls wird eine voreilige Aussage gegenüber den Ermittlern keinen Schaden anrichten. Schlimms­tenfalls belasten Sie sich aber selbst und meist in der Annahme, dass Sie die Sache klären konnten. Wer etwa freiwillig einräumt, Windows 10 mit der erworbenen Lizenz auf seinem Rechner installiert zu haben, der hat den objektiven Tatbestand einer Ur­he­ber­rechts­ver­let­zung nach § 106 UrhG bereits gestanden und ist der Falle der Ermittler aufgesessen."

Tobias Kläner rät deshalb: "Bitte bedenken Sie stets, dass Sie als Beschuldigter das Recht haben, keine Aussage zu machen. Davon sollten Sie vorerst immer Gebrauch machen."

Danach sollte man Akteneinsicht einfordern und ggf. einen Anwalt einschalten. Das empfiehlt sich ohnehin, denn es ist auch nicht genau klar, welche Fälle hier überhaupt verfolgt werden. Es ist aber zu vermuten, dass es hier um die besonders günstigen Keys von nur wenigen Euro geht und nicht um Fälle wie jenen des bekannten Key-Händlers Lizengo.

Günstig ist aber wohlgemerkt nicht automatisch illegal. Denn legale Quellen für günstige Soft­ware-Schlüssel gibt es durchaus. MySoftware ist beispielsweise ein langjähriger Partner von WinFuture und bietet sowohl Windows-Lizenzen als auch andere Software-Keys für den geschäftlichen und privaten Bereich günstig an.

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