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Fortnite-Gerangel:
Epic schaltet EU-Wettbewerbshüter gegen Apple ein

Der Spielehersteller Epic Games geht jetzt auch in Europa mit rechtlichen Mitteln gegen Apple vor. Das Unternehmen hat eine Wettbewerbsbe­schwer­de bei der EU-Kommission eingereicht, weil man Apple eine Aus­nutzung seiner Marktmacht mit den Regeln des App Store vorwirft.
17.02.2021  14:26 Uhr
Wie das Wall Street Journal berichtet, hat Epic Games jetzt auch in Europa bei den Wettbewerbsbehörden Beschwerde gegen Apple eingelegt, weil man sich aufgrund der hohen Gebühren für den Vertrieb von Software über den App Store benachteiligt sieht und Apple vorwirft, sich durch das Verbot anderer Plattformen zum Download von Apps auf iOS ein Monopol verschafft zu haben.

Freie Wahl für die Kunden gegen Schutz des Ökosystems

Im Grunde geht es darum, wie viel die Betriebssystemhersteller wie Apple beim Vertrieb von populärer Software durch die Gebühren ihrer Stores mitverdienen können. Das von Epic entwickelte Spiel Fortnite war aus dem Apple App Store und dem Google Play Store geflogen, nachdem der Entwickler ein internes Bezahlsystem eingeführt hatte, mit dem man den Store-Betreibern den sonst üblichen Anteil von In-Game-Zahlungen vorenthielt.

Zwar richtet sich Epic laut Firmengründer Tim Sweeney mit seiner Beschwerde in Europa zunächst gegen Apple, doch sei das Problem bei Google genauso vorhanden. Außerdem deutete er an, dass man zu einem späteren Zeitpunkt wohl auch noch gegen Google Beschwerde einlegen will.

Epic: Apple nutzt Dominanz aus, um Kontrolle auszuüben

Es gehe schließlich um nichts anderes, als die Zukunft der mobilen Plattformen, so Sweeney. Man werde nicht tatenlos zusehen, wie Apple seine Dominanz ausnutze, um dort Kontrolle auszuüben, wo eigentlich gleiche Voraussetzungen für alle Wettbewerber gelten sollten.

Von Apple war in einer ersten Stellungnahme zu hören, dass Epic die Kunden zum "Pfand" gemacht habe und dabei verantwortungslos vorgegangen sei. Man wolle dies gegenüber der EU-Kommission deutlich machen, so der Konzern weiter. Die EU hat den Empfang der Beschwerde von Epic bestätigt und angekündigt, dass man diese nach den üblichen Prozeduren prüfen wolle.

Epic wirft Apple unterdessen auch vor, die Auslieferung von Updates für zuvor über den App Store erfolgte Installationen von Fortnite blockiert zu haben. Sweeney forderte erneut, dass Apple seine Plattform iOS für konkurrierende Plattformen zum Vertrieb von Apps öffnen müsse. Dabei müsse es den Kunden überlassen bleiben, welches Bezahlsystem sie für den Bezug von Apps verwenden wollen.
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