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Microsoft-President stellt sich jetzt hinter das Leistungsschutzrecht

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[o1] mh0001 am 15.02. 10:16
+7 -
Hinter allen Forderungen nach Leistungsschutzrecht steckt immer die Erwartung, dass Google das dann auch zahlen wird und auf das Angebot eingeht. Dabei ändert sich die Situation dadurch grundlegend. Ohne Entgeltpflicht kann man - vermutlich - eine Suchmaschine mit marktbeherrschender Stellung wettbewerbsrechtlich dazu verpflichten, keine unliebsamen Nachrichtenangebote aus dem Index zu schmeißen. Völlig anders sieht es jedoch aus, wenn das kommerzialisiert wird. Denn dann stellen die News-Schnipsel, die Google in den Suchergebnissen zeigen könnte, ein Angebot der jeweiligen Zeitung mit Preisschild dar. Und keiner, auch nicht das Wettbewerbsrecht, kann eine privatwirtschaftliche Firma dazu zwingen, etwas zu KAUFEN.
Während Google also Stand jetzt zähneknirschend mit einem Mindestmaß an Neutralität auch Presseverlage zeigen muss, die ständig gegen sie feuern, können sie sobald sie dafür Gebühren abdrücken müssten einfach sagen "Nein, danke!" und das Angebot der Verlage ablehnen. Wenn Google dann eben nur noch Nachrichten der Verlage zeigt, die nicht auf Zahlung eines Entgelts bestehen, können sie sich nicht einmal mehr auf Googles marktbeherrschende Stellung berufen. Denn ein "Ihr müsst uns das gegen Geld abnehmen, weil ihr uns sonst wettbewerbsrechtlich benachteiligt!" geht nunmal nicht!

Die Vergangenheit hat gezeigt, dass die Verlage dann ganz schnell zurück rudern. Denn letztlich bringt es ihnen mehr Werbeeinnahmen, wenn Google die Leute auf ihre Seite führt, als sie glauben dadurch zu verlieren, dass Google ihre News in die Ergebnisse integriert.
[re:1] DerTigga am 15.02. 10:43
+ -1
@mh0001: Da braucht Microsoft ja "nurnoch" etwas Kompensationswille, den ganzen Google geschädigten Verlagen ne neue Heimat in seinen eigenen Produkten anzubieten. Wo man doch sooo sehr im selben Boot sitzt und so. Die User werden das 'mehr' an Werbung siiicher wohlwollend und genießend akzeptieren.. *fg
[re:2] robs80 am 15.02. 10:43
+ -
@mh0001: So einfach ist das leider nicht. Weil das eine Benachteiligung des Wettbewerbes ist, wenn Google dann bestimmte Nachrichten von bestimmten Verlagen nicht kauft. Somit würde google seine Marktmacht missbrauchen, wenn Sie Jetzt keine Artikel mehr von Springer kaufen würden. Es muss wenn dann einen Fairen Preis geben und alle Verlage gleich behandelt werden. Dann dürfte Ruhe im Karton sein. Auf der anderen Seite habe ich mir gerade noch mal die Google News Seite angeschaut. also ich sehe da nur Überschriften und keine Textpassagen. Ich glaube dazu gab es sogar ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs, dass dieses durchaus zulässig ist. Google hat das Urteil umgesetzt und jetzt jammern die Verlage Immer noch.
[re:1] mh0001 am 15.02. 11:00
+1 -
@robs80: Ich würde jetzt nicht davon ausgehen, dass überhaupt welche gekauft werden. Als Google würde ich einfach gar nichts kaufen, und halt alles rausschmeißen, wofür die Verlage Geld verlangen. Dadurch löst sich dann auch das Wettbewerbsproblem, da ja alle gleich behandelt werden.
[re:3] DON666 am 15.02. 11:58
+ -
@mh0001: Es geht eigentlich gar nicht um die Nachrichten an sich, sondern darum, dass in den Suchtreffern oftmals schon die entscheidenden Informationen aus den Artikeln für lau drinstehen, so dass der Suchende keinen Grund mehr hat, die eigentliche Website des "Content-Creators" überhaupt aufzusuchen, so dass der gar nix davon hat, während Google auf der Suchergebnisseite schön noch zusätzlich Werbung platzieren kann. Man sollte das immer von beiden Seiten betrachten. Brad Sams hat das hier in diesem Videobeitrag sehr gut aus der Sicht eines solchen "Content-Creators" dargelegt: https://youtu.be/U3PsT04XfiU?list=LL&t=353
[re:4] Nunk-Junge am 15.02. 12:27
+ -
@mh0001: Doch genau das war aber schon diskutiert worden: 2013 wurde in Deutschland das Leistungsschutzrecht eingeführt. Also Google drohte die großen Verlage einfach nicht mehr zu listen, da wurde dann von den Verlagen und durch gute Lobbyarbeit einigen Politikern gefordert, Google zu verpflichten diese zu listen - und zu bezahlen. Google bekam aber dann von den großen Verlagen eine kostenlose Lizenz, z.B. von der Springer-Verlagsgruppe. Leidtragend sind also nur die kleinen Webseiten, denn die haben die vollen Nachteile des Leistungsschutzrechts zu tragen. Edit: Kurzer Abriss: https://de.wikipedia.org/wiki/Leistungsschutzrecht_f%C3%BCr_Presseverleger
[o2] Fettman am 15.02. 11:09
+ -3
verstehe nicht ,wie das LSR die Stürmung hätte verhindern können?
[o3] pcfan am 15.02. 13:05
+ -
Bin ja mal gespannt, wer mehr vorteil hat, die Suchmaschine oder der, der die ganzen Besucher von der Suchmaschine gratis bekommt.

Wenn ich ne Suchmaschine wär, würd ich alle rauswerfen und dann nur noch gegen pro Click bezahlung wieder einstellen. Das wird dann mit dem, was das Leistungschutzrecht fordert einfach verrechnet.
[o4] DRMfan^^ am 15.02. 17:27
+ -
Das kann ich nicht nachvollziehen. Selbst wenn Qualitätsjournalismus mehr Geld hätte hält das doch niemanden davon ab, seinen Lieblings-Fake-News/Youtuber/Zwitscherer/Clubhouser zu verfolgen? Im Gegenteil wird durch Paywall und/oder Ausschluss von Google die Reichweite dieser Medien eher schrumpfen. Ich sehe daher also nicht im geringsten, wie das Konzept aufgehen soll.
[o5] noComment am 15.02. 20:19
+ -
Dumm, die Presseverlage geben damit ja auch indirekt zu dass die ganze "Leistung" im wesentlichen nur aus ein oder zwei Sätzen besteht und man sich den Rest ersparen kann.
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