Zwischen Apple und
Facebook hat sich zuletzt eine innige Feindschaft entwickelt, Grund dafür sind vor allem neue Privatsphäre-Richtlinien von iOS. Das soziale Netzwerk hat
Apple bereits per Zeitungsanzeigen kritisiert, nun versucht man es auf neue Art: Man wirbt für Tracking.
Die Anzahl der Nutzer, die voller Freude "Jau! Facebook, bitte tracke mich" schreit, dürfte doch begrenzt sein, dennoch versucht Facebook, die Anwender zu überzeugen, dass Tracking nichts Schlimmes ist. Denn das
Social Network hat gestern einen Test begonnen, bei dem man per bildschirmfüllendem Popup um das Einverständnis der Nutzer wirbt, ja regelrecht bettelt.
Wie
CNBC berichtet, wird nun ersten
iPhone- und iPad-Besitzern dieser Hinweis angezeigt und sie werden gefragt, ob die Facebook erlauben wollen, "die App- und Webseiten-Aktivität zu erfassen und zu nutzen". Die Nachricht von Facebook ist jener von Apple vorgeschaltet, erst das iOS-eigene Fenster ist für die Erlaubnis das entscheidende.
Die Einblendung, mit der Facebook für Tracking wirbt
Laut Facebook erlaube Tracking personalisierte und damit für alle Beteiligten bessere Anzeigen, zudem verlassen sich "Support-Unternehmen" auf solche Ads, um ihre Kunden zu erreichen. Facebook beteuert, dass man die Erlaubnis benötige, "die zukünftige Aktivität, die uns andere Apps und Webseiten von diesem Gerät schicken, zu verwenden". Facebook beteuert, dass man damit keinen Zugang zu neuen Typen von Information erhalte.
Um die neuen Datenschutz-Richtlinien herrscht seit deren Ankündigung Streit zwischen Facebook und Apple. Vor kurzem verschoss
Mark Zuckerberg Giftpfeile nach Cupertino und meinte: "Apple mag sagen, dass sie dies tun, um den Menschen zu helfen, aber die Schritte verfolgen eindeutig ihre Wettbewerbsinteressen."
"Verachtung" für Facebook
Apple-Chef
Tim Cook antwortete einen Tag später (ohne Facebook explizit zu nennen) wenig zimperlich: "Wenn ein Unternehmen auf der Irreführung von Nutzern, auf der Ausbeutung von Daten, auf Wahlmöglichkeiten, die gar keine Wahlmöglichkeiten sind, aufgebaut ist, verdient es nicht unser Lob. Es verdient Verachtung."