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Sicherheits-Forscher gewinnen wichtigen Copyright-Streit gegen Apple

Die Sicherheitsforscher Corelliums haben einen wichtigen Sieg in einer juristischen Auseinandersetzung mit Apple errungen. Den Vorwurf des iPhone-Konzerns, dass Corellium Urheberrechte verletzt hätte, wies das Gericht komplett zurück.
30.12.2020  11:49 Uhr
Die Security-Firma hatte die Erforschung von Sicherheitslücken auf der iOS-Plattform entscheidend vorangebracht, indem sie mit einem eigenen Tool den Betrieb virtueller iPhones auf Desktop-PCs ermöglichte. Security-Experten nutzen dies, um beispielsweise Apps detailliert unter die Lupe nehmen zu können, ohne dafür ständig mit einem speziell manipulierten Apple-Smartphone zu arbeiten. Apple sah in der Umsetzung der Emulator-Software aber eine Verletzung seiner Urheberrechte, da die Corellium-Entwickler unter anderem verschiedene APIs der iOS-Plattform nachbauen mussten. Weiterhin argumentierten die Anwälte des Konzerns, dass das Tool leicht in falsche Hände geraten und dann dazu missbraucht werden könnte, bessere Angriffswege auf iPhone-Nutzer zu finden.

Fair Use ist gegeben

Das Gericht stellte sich hingegen nun klar hinter die Security-Forscher, wie die Washington Post berichtet. Demnach stelle der Sachverhalt keine Urheberrechtsverletzung dar, da Corellium die Immaterialgüter Apples ja nicht verwende, um ein konkurrierendes Produkt für Verbraucher zu entwickeln. Vielmehr werde hier der Zweck verfolgt, die originale Plattform aus Nutzersicht besser zu machen. Ein solcher Verwendungszweck wird laut dem Gericht klar von den Fair-Use-Regelungen im US-Urheberrecht gedeckt.

Diese Entscheidung ist nicht nur für Corellium von hoher Bedeutung. Denn für ihre Arbeit müssen Sicherheitsforscher immer wieder mit Methoden an Produkte Dritter herangehen, die streng genommen nicht von den Nutzungsbedingungen oder dem Copyright gedeckt sind. Die Fair-Use-Klauseln in der Gesetzgebung sind aber eben genau für solche Ausnahmefälle vorgesehen.

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